Ratgeber: ERP-Datenbanken migrieren

21.03.2006
Von Michael Jacob und Hans-Jürgen Moldowan

Quellsystem bleibt aktiv

Wurden alle Tests erfolgreich abgeschlossen, kann die finale Migration erfolgen. Das Quellsystem bleibt bestehen, während das Zielsystem auf einer neuen Hardwareplattform aufgesetzt wird. Somit kann der Anwender bei etwaigem Scheitern der Systemumstellung problemlos auf dem alten System weiterarbeiten.

Vier bis sechs Wochen nach einer erfolgreichen Umstellung gibt die SAP in einer erneuten Going-Live-Systemüberprüfung wichtige Empfehlungen für das neue System, und zwar Datenbank-, Betriebssystem- und SAP-Parameter.

Schon vor und während der Migration sollten sich Systemadministratoren mit der neuen Umgebung vertraut machen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. In Frage kommen hier plattformspezifische Schulungen der SAP, des Datenbank- oder des Betriebssystem-Herstellers sowie eine längerfristige begleitende Unterstützung durch einen Basisberater. Erfahrungsgemäß erwerben Administratoren im Datenbank- oder Betriebssystem-Umfeld das notwendige Grundwissen innerhalb weniger Wochen, während der Aufbau von Expertenwissen längere Zeit in Anspruch nimmt.

Technisch ist eine Migration mit drei grundsätzlich unterschiedlichen Verfahren möglich: dem R/3load-Verfahren, einer inkrementellen Migration sowie einer Umstellung mit datenbankspezifischen Funktionen.

Drei Verfahren für den Wechsel

Bei R3load wird das komplette Quellsystem mittels von SAP zur Verfügung gestellten Werkzeugen vollständig in ein von Datenbank und Betriebssystem unabhängiges Format exportiert. Mit Hilfe dieses Exports kann das Zielsystem aufgebaut werden. Die Vorgehensweise des Imports ähnelt stark einer SAP-Neuinstallation. Anstatt des von SAP ausgelieferten DB-Exports werden aber die eigenen Firmendaten in die Datenbank geladen.