Quantum-Chef will nicht nur konsolidieren

06.02.2003
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Diese Maßnahmen schlagen sich in den Ergebnissen des dritten Quartals (Ende: 29. Dezember 2002) bereits nieder: Auf Basis der US-amerikanischen Bilanzrichtlinien verringerte sich der Nettoverlust gegenüber dem zweiten Quartal auf 15 Millionen Dollar oder neun Cent je Aktie. Der Umsatz belief sich auf 229 Millionen Dollar - zwölf Prozent mehr, als Quantum im zweiten Dreimonatsabschnitt einnahm. Die liquiden Mittel betrugen zum Jahresende 316 Millionen Dollar. Rechnet man aus diesen Ergebnissen Aufwendungen für Amortisierung, Abschreibung immaterieller Firmenwerte, Kosten für nicht mehr weitergeführte Aktivitäten und dergleichen heraus, erwirtschaftete das Unternehmen - eher als erwartet - einen Pro-forma-Gewinn von vier Millionen Dollar oder drei Cent je Aktie.

Damit die Company zum „Marktführer für Datensicherheit“ (Data Protection) aufsteigen kann, müssen die beiden Unternehmensabteilungen - DLT-Tape Group und Storage Solutions Group - ihre Umsätze steigern.

DLT versus LTO

Die DLT-Abteilung steuerte im dritten Quartal 173 Millionen Dollar zum Gesamtumsatz bei, wobei 92 Millionen auf den Verkauf der Bandgeräte und 81 Millionen Dollar auf die Bandkassetten entfielen. Der Absatz der Bandlaufwerke stieg gegenüber dem Vorquartal um 55 Prozent dank der Erweiterung der hauseigenen Produktlinie DLT und SDLT durch die Value-DLT-Serie, die durch die Übernahme von Benchmark ins Haus kam. Quantum deckt damit Speicherkapazitäten von 80 bis 320 GB (komprimiert) ab, wobei für die Anwender von Value-DLT-Drives ein Migrationspfad auf Super-DLT (SDLT) angeboten werden soll.

Eine der Hauptaufgaben von Belluzzo ist es, im OEM-Geschäft Marktanteile zurückzugewinnen, die insbesondere an die Konkurrenz aus dem LTO-Lager (LTO = Linear Tape Open) verloren wurden. Der CEO glaubt, dass die LTO-Gruppe, die von IBM, HP und Seagate getragen wird, keinen Vorteil daraus ziehen kann, dass es drei Hersteller gibt, während außer Quantum nur Tandberg DLT-Laufwerke herstellt: „Ich sehe keine einheitlichen LTO-Laufwerke am Markt; ich treffe auf IBM-LTO, HP-LTO und Seagate-LTO.“

Die Storage Solutions Group produziert Bandautomationsgeräte wie Autoloader und Libraries, aber auch festplattenbasierende Backup-Systeme wie das kürzlich vorgestellte „DX30“, das den Backup-Prozess beschleunigen soll (siehe CW 31/02, Seite 18). Sie erwirtschaftete im dritten Quartal 64 Millionen Dollar und wuchs damit auch dank der von Benchmark übernommenen Produkte um 35 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal. Insbesondere das OEM-Geschäft zeigte sich mit nahezu verdoppelten Umsätzen stark.