Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von Scrum
Bei all den strukturellen Vorteilen, die Scrum als Methode bietet, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, um ein Projekt auf diesem Weg erfolgreich umzusetzen: Eine positive Fehlerkultur, Vertrauen in die Mitarbeiter und die Freiheit, das Team eigenverantwortlich und selbstorganisiert arbeiten zu lassen, sind unverzichtbar.
So ist es vollkommen normal, dass nicht jeder Sprint gleichermaßen erfolgreich verläuft. Hier muss es seitens des Unternehmens beziehungsweise des Product Owners eine gewisse Fehlertoleranz geben. Ebenso muss die Selbstständigkeit des Teams gewährleistet sein, um aus möglichen Fehlentwicklungen zu lernen und eigene Lösungswege zu finden.
Damit Scrum als Projektmethode funktionieren kann, ist außerdem eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit der Teammitglieder unverzichtbar. Während insbesondere in großen Unternehmen die einzelnen Abteilungen oft für sich arbeiten und das viel zitierte Silo-Denken vorherrscht, arbeiten in einem Scrum-Projektteam alle benötigten Experten eng zusammen. Diese Bündelung von abteilungsübergreifendem Know-how trägt nicht zuletzt dazu bei, dass Fehlentwicklungen, Korrektur- und Ergänzungsbedarf innerhalb des Projekts deutlich schneller identifiziert und Verbesserungen umgesetzt werden können.
So ist es keine Seltenheit, dass einzelne Abteilungen zwar ihre Anforderungen und Wünsche für ein Projekt angeben, aber im Rahmen traditioneller Strukturen findet das nächste Abstimmungsmeeting dann oft erst Wochen oder gar Monate später statt. Stellt sich dann erst heraus, dass bisherige Entwicklungen nicht den eigentlichen Erfordernissen entsprechen, ist meist erheblicher zeitlicher und finanzieller Aufwand nötig, um Änderungen zu realisieren. Sind jedoch die unterschiedlichen Stakeholder im Unternehmen von Beginn an und kontinuierlich involviert, lassen sich diese Aufwände vermeiden und eine erfolgreiche Umsetzung beschleunigen.
- Schneller als Plan-Build-Run
Die Anforderungen an Software verändern sich im Laufe der Entwicklung oft erheblich - anders als bei einem Auto zum Beispiel. Dem tragen agile Methoden wie Scrum Rechnung. - Besseres Ineinandergreifen
Bei traditioneller Softwareentwicklung greifen Zahnräder oft nicht ineinander, sondern sie rotieren nebeneinander vor sich hin. Scrum sorgt für nahtlosere Prozesse. - Jeder spricht mit jedem
Bei vielen Softwareprojekten mangelt es an gelungener Kommunikation, bei Scrum ist regelmäßiges Feedback für alle Beteiligten Pflicht. - Mehr Qualität
Mit Hilfe von Scrum entwickelte Software ist in der Regel besser als andere, weil hier frühzeitig das Feedback der Kunden integriert wurde. - Chaos führt nicht zu Panik
Chaotisch ist Scrum insofern, als sich der damit verbundene Prozess nicht einfach mit einem Pfeil beschreiben lässt, der links auf dem Blatt Papier anfängt und irgendwo rechts aufhört. Sondern er ist mehrdimensional. Wenn sich alle an bestimmte Regeln halten, läuft trotzdem nichts aus dem Ruder. - Im Mittelpunkt: Der Mensch
Scrum heißt Gedränge. Und es bedeutet, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen in dem Sinne, dass ihm die Methode ermöglicht, effizient und gleichzeitig kreativ zu arbeiten. - Automatisierte Tools statt Selbstgestricktes
Oft verwendet jede Abteilung eigene Anwendungen, um Entwicklungsschritte zu dokumentieren, zum Beispiel Excel. Automatisierte, vor allem einheitliche Tools beschleunigen hier die Abläufe erheblich. - Nicht nur am Ende testen
Zeitgemäße Entwicklungsumgebungen erlauben es, auch einzelne Module zwischendurch zu testen, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.
Im Unternehmen muss daher die Bereitschaft vorhanden sein, Mitarbeiter unterschiedlichster Abteilungen selbstorganisiert zusammenarbeiten zu lassen. Das kann zum Beispiel auch bedeuten, nicht auf die Einhaltung starrer Arbeitszeitregelungen zu bestehen, wenn das Team eine davon abweichende Arbeitseinteilung als sinnvoll erachtet.