Praxisvergleich der Portale von Bea, IBM und SAP

07.11.2002
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Dass sich Bea auch als Integrationsspezialist versteht, kommt dem Portalprodukt zugute. Im Applikations-Server implementierte Java Messaging Services sowie Web-Services-Interfaces erlauben eine Einbindung von Fremdsystemen. Allerdings betrifft dies nur die Daten, für eine Prozessintegration sind zusätzliche EAI-Tools vonnöten, die der Kunde mit „Weblogic Integration“ erwirbt.

Bea setzt auf Partner

Minuspunkte handelte sich Bea ein, da der Hersteller in Sachen Single-Sign-on kein eigenes System vorweisen kann, sondern auf Produkte von Entrust, Netegrity und RSA Security angewiesen ist. Den CSC-Ploenzke-Spezialisten fiel zudem negativ auf, dass der Anbieter zur Portlet-Entwicklung lediglich Java Server Pages zulässt, was unter Umständen einen höheren Programmieraufwand nach sich zieht.

Allerdings plant Bea, das Produkt zu erweitern, so dass Entwickler neben JSPs auch XML (Extensible Markup Language) beziehungsweise XSLT (Extensible Stylesheet Language Tags) verwenden können. Zu bemängeln ist ferner das Fehlen integrierter Content-Management-Funktionen, was Bea aber durch zahlreiche Schnittstellen zu namhaften Herstellern wieder ausmerzt. Vermisst haben die Autoren darüber hinaus Community-Features, auch hier setzt die Softwarefirma auf Partner.

Generell ist zu sagen, dass Bea anders als SAP und IBM, die eigene Softwareprodukte in ihr Portal einbinden, als Integrator für viele verschiedene Lösungen agiert. Zudem verfolgt der Hersteller ein modulares Lizenzkonzept. Es überlässt dem Kunden die Entscheidung, welche Komponenten er benötigt, während die beiden Wettbewerber viele Funktionen Out-of-the-Box liefern.