Praxistest: Nokia N73

02.04.2007

Telefonfunktionen / Ausdauer

Man kann lange darüber streiten, ob sich S60 besser oder schlechter bedienen lässt als die Konkurrenz, doch Nokia setzt alles daran, möglichst viele Brücken zu vermeintlich wichtigen Funktionen zu schlagen. Wer sein Smartphone ernst nimmt, krempelt daher die komplette Menülogik entsprechend seines Nutzungsverhaltens um. In der Praxis fielen uns mitunter die vergleichsweise trägen Reaktionen des N73 auf Eingaben auf, die sich insbesondere im Rahmen der Medienfunktionen bemerkbar machen. Auf die generelle Stabilität des Betriebssystems hat das allerdings keinen Einfluss. Mit Hilfe einer Favoritentaste rechts vom Tastenfeld kann man aus jeder Bediensituation heraus ein großflächiges Menü öffnen, dessen Shortcuts vom Nutzer festgelegt werden können. Wer sich mit ihm anfreundet, hat wichtige Termine immer im Blick: der Active Standby-Screen des S60-Systems sorgt für die intelligente Befüllung des Hauptbildschirms mit aktuellen Informationen. Hier findet man frisch eingegangene EMails, ausführliche Informationen über die Termin- und Aufgabenlage oder die aktuelle Titelanzeige des MP3-Players. Auch empfiehlt es sich, die am Kopfende des Menüs befindliche Shortcut-Leiste dem eigenen Gusto anzupassen: so umgeht man oftmals den langen Weg durchs Menü, wenn man schnell ein neues Bluetooth-Device pairen oder die Musikwiedergabe starten möchte.

Praxistest: Nokia N73
Praxistest: Nokia N73
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Immer wichtiger für kommende Mobilfunkgenerationen wird die Möglichkeit, Smartphones einfach mit neuen Firmwareversionen aufrüsten und die beim übereilten Marktstart in Kauf genommenen Bugs ausmerzen zu können. Nokia bietet mittlerweile für viele seiner S40- und S60-basierten Handys ein entsprechendes Update-Tool an, das man sich von der Website des Herstellers herunterladen kann. Alternativ wird auch FOTA - das Firmware-Update Over The Air - unterstützt. Eine ausgewogene Sprachqualität war schon immer ein Kennzeichen finnischer Handys und das N73 leistet sich hier keine Schwächen. Überraschend natürlich klangen unsere Gesprächspartner - egal, ob wir sie am Festnetz oder einem anderen Nokia-Telefon erwischten. Bei Videotelefonaten kann vor allem die Lautsprecherleistung überzeugen, die nur bei höchster Aussteuerung zu leichten Knacksern und Verzerrungen neigt. Überzeugend präsentiert sich auch die Empfangsleistung: Die im Gehäuse integrierte Antenne funkt auch in schwächer abgedeckten Regionen solide in D- und E-Netze. Zellwechsel bewältigt das N73 ohne lange Wartezeiten. Der 1100 mAh starke Akku hält das Gerät bei durchschnittlicher Nutzung locker 4 bis 5 Tage am Leben, kann aber bei intensiver Nutzung von UMTS-Funk oder Kamera auf zwei Tage zusammenschrumpfen: Im Vergleich zu anderen Smartphones dieser Leistungsklasse eine passable Vorstellung! Nutzt man primär den integrierten MP3-Player, lässt sich der GSM-Funk übers Offline-Profil deaktivieren, was das N73 mit einer durchgängigen Spieldauer von über einem Tag honoriert.