Praxistest: Nokia 6270

10.10.2006

Menüführung / Telefonfunktionen / Ausdauer

Das beim 6270 verwendete Series40-System ist Nokias neuste Entwicklung für die Geräte seiner Mittelklasse. Während sich die Bedienlogik an und für sich kaum verändert hat, hat man dennoch das Gefühl, auf einer völlig neuen Oberfläche zu wandeln. Das Hauptmenü wurde funktionell aufs Niveau des Symbian-Betriebssystems S60 angehoben und unterstützt sogar einen Active-Standby-Screen, mit dessen Hilfe man auch im Standby-Modus sofort einen Überblick über anliegende Termine oder Aufgaben hat. Die Schriftgröße hat Nokia erfreulicherweise im Vergleich zum Platzangebot klein gelassen ? so passen beispielsweise über 10 Zeilen einer SMS aufs QVGA-Display. Freunde individueller Bedienoberflächen kommen allerdings nur bedingt auf ihre Kosten: während isch das Iconset sich nicht anpassen lässt, können Hintergrundbilder, Schriftgrößen, Farbschemata und Klingeltöne für alle erdenklichen Nachrichtenarten beliebig verändert werden.

Die Empfangsleistung des 6270 pendelt im mittleren bis oberen Bereich und ließ uns weder im D- noch im E-Netz jemal im Stich. Die Sprachqualität ist im Vergleich zu anderen Slidermodellen ziemlich gut, lediglich ein permanentes Hintergrundrauschen zeichnet ein etwas diffuses Klangbild über Telefonate, sodass allen Gesprächen eine leichte akustische Dämpfung beischwingt. Äußerst vorteilhaft ist hingegen die hohe Maximallautstärke, die der Hörerlautsprecher erreicht sowie die Qualität der integrierten Freisprecheinrichtung, mit der man sogar Telefonate ohne Headset im Kfz führen kann (aber nicht darf!). Eine ausgeklügelte Sprachwahlfunktionalität, die unabhängig vom Sprechenden Befehle und Kontaktnamen erkennen können soll, soll das Bild abrunden, gerät aber aufgrund ihrer miserablen Erkennungsrate schnell wieder in Vergessenheit

Praxistest: Nokia 6270
Praxistest: Nokia 6270
Praxistest: Nokia 6270
Praxistest: Nokia 6270

Laut Nokia soll das 6270 dank beiliegendem Standardakku mit 900mAh Kapazität bis zu 8 Tage im Standby bleiben und 5-stündige Telefonate am Stück führen können. In der Praxis ist die Ausdauerleistung des Sliders in der Tat beachtlich: Im besten Fall konnten wir das Handy sechs Tage lang benutzen. Einen Flugzeugmodus, der die GSM-Funktionen zugunsten der Akkuausdauer während der Nutzung von Multimediafunktionen abschaltet, findet man leider nicht.