Kritik an Minimallösung

Pepsi überholt seine Fuhrparkwartung

03.12.1998
MÜNCHEN (IDG) - Daß ein funktionstüchtiger Fuhrpark für Getränkehersteller durchaus bedeutsam ist, ruft derzeit wieder Coca-Cola ins Gedächtnis. Ein lichter Zug aus Trucks erhellt via Werbung deutsche Wohnzimmer, der Weihnachtsmann persönlich liefert die wertvolle Ware. Ganz irdisch bastelt Pepsi dagegen an einer Software, die die Fahrzeugwartung überwachen soll.

Rund 24000 Lastwagen und Vans gehören der Pepsi-Cola Co. in Nordamerika. Die Software soll helfen, die Investitionen in den Fuhrpark zu überprüfen. Dazu soll etwa erfaßt werden, was wann repariert werden muß und wie lange das jeweils dauert. Außerdem dient die Software einer Inventarisierung der Fahrzeuge und Fahrzeugteile.

Die Software, genannt "Fleet-Anywhere", wird von der kalifornischen Prototype Inc., Novato, entwickelt und auf einer RS/6000 implementiert. Ein Windows-NT-Server sammelt die Wartungsdaten aus zwölf Verteilzentren und schreibt sie in ein Datenbank-Management-System von Oracle. Die Softwarelizenz kostet Pepsi rund 300000 Dollar, und der Wartungsvertrag mit dem Hersteller ist 200000 Dollar wert.

Im Prinzip sei jede Investition recht, die den "Cola-Krieg" beeinflussen kann, sagt John Dunkle, Analyst bei der Workgroup Stategic Services Inc. aus Portsmouth, New Hampshire. Doch die Software geht dem Marktforscher nicht weit genug. Ihm schwebt eine Softwarelösung vor, die nicht verfolgen kann, wo sich der LKW, sondern wo sich die Ware befindet. Beim Zustelldienst "Federal Express" etwa gehöre das längst zum Kundendienst. Pepsi sei zwei Jahre zu spät dran mit dem Wartungs-Controlling. Die Anwendung soll in diesem Dezember in Betrieb gehen.

Auch aus dem Hause Pepsi regen sich Stimmen der Selbstkritik: "Wir können mit der Applikation vermutlich eine Menge sparen", sagt Andy Yablin, Operations Support Manager bei Pepsi in Somers, New York. "Aber wir wissen auch, daß wir noch viel tun müssen.