Outsourcing: Ein Anbieter für alles?

01.10.2002
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Vaillant hat sich ebenso wie Lufthansa Cargo dazu entschlossen, mit nur einem Outsourcing-Partner zusammenzuarbeiten, um den Koordinationsaufwand in Grenzen zu halten. Lufthansa Cargo und Partner verpflichteten zudem ein drittes Unternehmen, das regelmäßig Benchmarks vornimmt, deren Ergebnisse für beide Parteien verpflichtend sind. „Man braucht ein Drohpotenzial“, riet Diaz Rohr,

„Das Größenverhältnis muss stimmen.“

Zudem wollte Lufthansa Cargo einen Partner, bei dem der Frachtdienstleister auch Aufmerksamkeit genießt. „Daher wäre beispielsweise eine Entscheidung für IBM in unserem Fall falsch gewesen“, erläutert der CIO. Exklusiver IT-Dienstleister ist nun die Schwestergesellschaft LH Systems. Das hat verschiedene Vorteile: Der Partner kennt das Luftfahrtgeschäft, und über den Aufsichtsrat hat der Auftraggeber Einfluss auf den Auftragnehmer.

Herausforderungen lauern dort, wo der IT-Dienstleister keine eigenen Kompetenzen aufweist. Hier setzt Diaz Rohr auf Partnering-Modelle, das heißt, es werden Drittanbieter hinzugezogen. Deren Dienste fließen wiederum in das von der LH Systems gelieferte Gesamtpaket ein.

Für Vaillant und Lufthansa Cargo erwies sich das Projekt als Kraftakt: Der Betriebsübergang der Mitarbeiter wurde beispielsweise von sehr vielen Emotionen begleitet und gestaltete sich länger und aufwändiger als erwartet. Auch in einigen Fachabteilungen und Geschäftbereichen gab es Vorbehalte, die sich zum Teil bis heute nicht ausräumen ließen. Lufthansa Cargo verzeichnete zudem über sechs Monate hinweg Leistungseinbußen bei der Betriebsqualität. Zudem hatten sich viele Dinge zwischen Vertragsunterzeichnung und Rollout geändert, oder die gelieferten Lösungen entsprachen nicht den Anforderungen der Kunden.

Vielleicht schrecken viele Anwender aufgrund solcher Szenarien davor zurück, ihre komplette IT samt Mitarbeitern einem Dritten zu übergeben. Immerhin hat die Meta Group in einer kürzlich veröffentlichten Studie herausgefunden, dass zwei Drittel der interessierten Unternehmen das selektive Outsouring bevorzugen. Zu dieser Mehrheit dürfte mittlerweile auch Udo Ludwig gehören, bis Juli dieses Jahres noch Europa-CIO bei Dupont. Er gestaltete die Übergabe der Dupont-IT an CSC und Accenture im Jahr 1997 maßgeblich mit. Zwei Partner waren damals nicht gewünscht, aber erforderlich: CSC wurde für den