Quelloffene Ergänzungen

Open-Source-Tools für ERP

09.06.2010
Von 
Daniela Hoffmann ist freie IT-Fachjournalistin in Berlin.

Quelloffene Workflow-Engines

Screenshot jBPM, Quelle: Red Hat
Screenshot jBPM, Quelle: Red Hat
Foto: Red Hat

Markus Maier, Senior Project Manager beim Waiblinger Open-Source-Dienstleister Comundus, befasst sich mit Projekten, die Open-Source-Komponenten mit bestehenden Systemen verbinden. Das quelloffene Business-Process-Management System jBPM kann etwa international organisierte Redaktionsprozesse, Urlaubsanträge oder das Bestellwesen gestalten und steuern. "jBPM ist ein relativ weit verbreitetes System, das sich zum Beispiel gut für die Informationsverteilung eignet. Ziel ist es unter anderem, Daten nicht redundant in ERP- oder Produktdatensystemen zu speichern", erläutert Maier. Die Informationen können aus unterschiedlichen Systemen stammen. Die Daten für Vertriebsauswertungen kann die CRM-Anwendung, betriebswirtschaftliche Kennzahlen kann das ERP-System bereitstellen. Die Workflow-Engine sorgt dafür, dass die Daten abgeholt und weiterverarbeitet werden. Die Verknüpfung unterschiedlicher Informationsquellen erfolgt über ein Portal wie Liferay.

Web 2.0 als Add-on

Auch der auf den Betrieb von SAP-Lösungen spezialisierte IT-Dienstleister Itelligence greift auf Open-Source-Ergänzungen zurück. "Dort, wo es noch keine leistungsfähigen Herstellerlösungen gibt, schauen wir uns durchaus schon mal nach einer Open-Source-Alternative um", betont Karl-Josef Arenz, Leitung Application Integration Center bei Itelligence. Dazu gehören für ihn Web-2.0-Anwendungen wie Blogs, News-Reader und Wikis. Für quelloffene Lösungen wie das Weblog-System WordPress bieten die Bielefelder bei Bedarf die Integration ins SAP-Portal mit Single-Sign-on an. Ansonsten geht Arenz davon aus, dass Unternehmen für den Produktivbetrieb lieber auf die Release- und Betriebssicherheit kommerzieller Software setzen.