SAP auf Linux

Open Source erobert die Rechenzentren

18.07.2008
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

RoI nach neun Monaten

In einem Whitepaper stellt Realtech ein Modell vor, das es erlaubt, SAP-bezogene Server-Kosten zu berechnen und zu vergleichen. Damit soll sich der finanzielle Aufwand einer SAP-Installation auf Linux im Vergleich zu Unix analysieren lassen. Die Migrationskosten fallen je nach Kunde unterschiedlich aus, so Spöcker. Sie hängen zusammen mit der Unternehmensgröße, aber auch mit dem Umfang der zu migrierenden SAP-Systeme und den Anforderungen bezüglich Verfügbarkeit und Ausfallzeit. Nach einer Umstellung von Unix auf Linux hätten Kunden einen Return on Investment (RoI) in einem Zeitraum zwischen neun Monaten und zweieinhalb Jahren erreicht.

Zu den Referenzkunden des Beraters gehört Enso, ein IT-Dienstleister für Energieanbieter im Osten Deutschlands. Die Verantwortlichen verglichen die Kosten mehrerer Betriebssystem- und Datenbankszenarien für den SAP-Betrieb. Als günstigste Plattform erwies sich eine Konfiguration aus Suse Linux Enterprise Server und der Datenbank MaxDB auf x64-Servern mit AMDs Opteron-Prozessoren. Durch die Migration habe Enso im Plattformbereich erhebliche Einsparungen erzielt, berichtet Spöcker, ohne allerdings eine genaue Summe zu nennen.

Virtualisierung als Treiber für Linux

Das Hype-Thema Virtualisierung spielt in einschlägigen Umstellungskosten derzeit noch kaum eine Rolle. Das aber werde sich schnell ändern, glaubt der Berater. Unternehmen könnten damit im SAP-Umfeld die Gesamtkosten für Hardware und Administration noch einmal senken: "Linux-basierende Virtualisierung wird in SAP-Produktivumgebungen an Bedeutung gewinnen. Der Trend zum Umstieg von Unix auf Linux wird sich noch weiter verstärken."