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Open-Source-Entwicklung reduziert die Bugs

14.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Linux enthält deutlich weniger Fehler als kommerzielle Software. Das ist das Ergebnis einer vierjährigen Untersuchung der auf Codeanalyse spezialisierten Firma Coverity. Das Unternehmen fand in den 5,7 Millionen Codezeilen des Linux-Kernels 985 Bugs. Bei proprietärer Entwicklung eines Programms in diesem Umfang wäre mindestens die fünffache Zahl von Fehlern zu erwarten gewesen. "In Sachen Fehlerträchtigkeit ist Linux ein sehr gutes System", kommentierte Coverity-Chef Seth Hallem.

Nach einer Analyse des Software Engineering Institute der Carnegie Mellon Universität sind bei einem durchschnittlichen kommerziellen Programm ein bis sieben Bugs pro 1000 Codezeilen zu erwarten. Das würde bei einer Software mit 5,7 Millionen Zeilen 5.700 bis 40.000 entsprechen. Für Coverity sind die Ergebnisse ein Beleg, dass der Open-Source-Entwicklungsprozess zu sichereren Systemen führt.

Coverity gibt ausdrücklich keine Vergleichszahlen für Windows an; denn dessen Sourcecode liegt den Analytikern nicht vor. Das Unternehmen weist darauf hin, dass Microsoft ähnliche Tools wie Coverity benutzt, um Fehler zu entdecken und auszumerzen. Firmenchef Hallem: "Es gibt andere Berichte über die Fehlerhaftigkeit von Windows. Ich würde sagen, dass Linux mindestens vergleichbar mit Windows ist, wenn nicht besser." (ls)