Cyber-Kriminalität

Online-Kriminelle rücken im Schatten der NSA-Affäre vor

12.11.2013

Starker Andrang auf Telekom-Honeypots

Das zeigen auch Zahlen der Deutschen Telekom, die eigene Systeme zur Erkennung von Online-Gefahren betreibt. Die sogenannten "Honeypots" (etwa: "Honigfallen") simulieren ungeschützte Systeme und sollen so Angreifer anlocken und wertvolle Erkenntnisse über ihr Vorgehen liefern. Die 180 Honeypots registrierten täglich bis zu 800 000 Attacken, meldete die Telekom jüngst in einem Sicherheitsbericht.

Inzwischen werden auch gezielt Attacken auf Industriekontroll-Systeme und Smartphones registriert. Das sind zwei wunde Punkte der IT-Landschaft, vor denen Experten schon lange warnen. Der Stuxnet-Virus, der das iranische Atomprogramm sabotierte, hat bewiesen, dass Industrieanlagen gezielt zur Zielscheibe werden können. Eine solche Attacke, die lebenswichtige Infrastruktur lahmlegt, ist eines der dramatischen Horrorszenarien, die lange Zeit eher Kino-Thrillern vorbehalten schien. Und jetzt sorgte der russische Virenjäger Eugene Kaspersky für Aufsehen mit der Information, Stuxnet habe auch Computer in einem russischen Atomkraftwerk infiziert.

Vor allem der Vormarsch von Smartphones im Alltag eröffnete aber ein neues Einfallstor für Internet-Kriminelle. Sie haben dabei vor allem das meistverbreitete mobile System Android im Visier. Nach jüngsten Zahlen der IT-Sicherheitsfirma F-Secure wurden allein im dritten Quartal 250 neue Familien von Schadsoftware für Android entdeckt. (dpa/mb)