Offshoring: Wie preiswert ist es?

31.07.2007

Kleine Vorhaben lassen sich besser auslagern

Ebenso wie Stalinski glaubt auch Winter an den Erfolg kleiner Vorhaben im Offshore-Geschäft. "In weniger komplexen Projekten haben wir mehr Freiheitsgrade in den Spezifikationen und können flexibler und auf Zuruf reagieren", beschreibt Winter. "Ein Hochhausbau bedarf auch einer aufwändigeren Planung als etwa die Renovierung eines Hauses." Spezifikationen sind niemals 100-prozentig, sie lassen sich immer noch verbessern. Wenn jedoch etwa Datenmodellierung, Datenbankdesign, verteilte Systeme, Security-Anforderungen und Echtzeitanforderungen gefragt sind und möglicherweise mehrere Module ineinandergreifen müssen, führen unscharfe Definitionen schneller zu Missverständnissen, die möglicherweise wochenlang nicht erkannt werden. "Der Kommunikationsaufwand steigt exponentiell", warnt Winter.

Seit zwei Jahren läuft das Offshoring-Projekt im Wesentlichen reibungslos, auch unter qualitativen Gesichtspunkten gibt es keine Abstriche mehr. Für die aktuelle Supportapplikation, die Servicetechniker des Messgeräte-Herstellers verwenden, gibt es bereits das fünfte Release, an dem indische Kollegen beteiligt waren. Die interne Qualitätsprüfung, die unter anderem Fehler erfasst, die bei der Installation der Geräte beim Kunden auftreten, hat ergeben, dass die Offshore-Applikationen in nichts den intern erstellten Programmen nachstehen. "Um diesen Qualitätsstandard zu erreichen, haben wir aber im ersten Projekt den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen müssen. Von diesem Lehrgeld profitiere ich heute", erinnert sich Winte