Offshoring: Deutschland hinkt hinterher

16.08.2007

Offshore-Partnerschaften

Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass die deutschen IT-Serviceanbieter das klassische Offshoring scheuen. Es gibt aber Möglichkeiten, sich mit weniger Aufwand eine Präsenz in Niedriglohnländern aufzubauen. Sinnvoll sind beispielsweise Partnerschaften: "Die Kommunikation wird wesentlich einfacher, wenn der Anbieter das Projekt-Management an einen lokalen IT-Dienstleister übergibt, der wiederum Teile des Projekts nach Indien durchreicht und somit als Brückenkopf agiert", erläutert Techconsult-Berater Miertzsch. "Es gibt in Indien eine Vielzahl von Tier-Two-Anbietern, die zwar weniger prominent sind als TCS oder Infosys, aber ebenfalls über relevante Support-Kompetenzen verfügen", bestätigt Pascal Matzke, Analyst bei Forrester Research. "Für einen europäischen Mittelständler bietet es sich an, als lokales Frontend für einen solchen IT-Dienstleister zu agieren."

Ideal für Helpdesk und Support

Der britische IT-Dienstleister Computacenter beispielsweise habe zunehmenden Erfolg mit dieser Strategie. Allerdings funktionieren Partnerschaften nur im Helpdesk und Support, wo es klar definierte und kommunizierbare Service-Level-Agreements (SLAs) gibt, räumt der Experte ein. "Komplexere Projekte wie eine Anwendungsentwicklung oder Systemintegration erfordern stringente Prozesse im Projekt-Management sowie bei der Entwicklung und Implementierung von Techniken. Um dies leisten zu können, benötigt der Provider schon eigene Offshore-Ressourcen."