Office-Paket muss mit veralteter Tabellenkalkulation auskommen Smartsuite-Komponente 1-2-3 verpasst den 32-Bit-Anschluss

01.09.1995

SAN MATEO/FRAMINGHAM (IDG) - Ernsthafte Probleme bereitet die 32- Bit-Programmierung offensichtlich der kuerzlich von der IBM uebernommenen Lotus Development Corp.: So muss die ehemalige Manzi- Company mit einer 16-Bit-Version der Tabellenkalkulation 1-2-3 in ihrem Smartsuite-Paket gegen Microsoft- und Novell-Produkte antreten, die in Kuerze komplett 32-Bit-faehig angeboten werden.

Im Wettlauf um Office-Kunden der 32-Bit-Generation geht Lotus gleich zu Beginn mit einem Handicap an den Start. Waehrend die Textverarbeitung "Wordpro", die Datenbank "Approach", das Grafik- Tool "Freelance" und der Terminkalender "Organize" als 32-Bit- Anwendung bereitstehen, muss Lotus in puncto Tabellenkalkulation noch die herkoemmliche Windows-3.1-Variante von 1-2-3 mit Smartsuite ausliefern.

Ein Coupon soll Kaeufern von Smartsuite jedoch garantieren, eine 32-Bit-Variante von 1-2-3 bei Verfuegbarkeit zu erhalten. Das wird jedoch nicht vor Anfang 1996 sein, so vermuten Insider, zumal die portierte Tabellenkalkulation erst im Oktober dieses Jahres fuer den Betatest geruestet ist.

Auch bei der Migration von DOS auf die Windows-Ebene kaempfte Lotus mit der fristgerechten Auslieferung des einstigen Marktfuehrers bei Tabellenkalkulationen. Damals hatte Lotus zu lange auf eine OS/2- Version gesetzt.

Die erneute Verzoegerung ist fuer externe Beobachter allerdings kaum akzeptabel. "Smartsuite wird es an einem Kernstueck mangeln", aeussert sich etwa Jeffrey Tarter, Redakteur von "Soft Letter" in Watertown, Massachusetts.

Dass Smartsuite fuer Windows 95 ohne die 32-Bit-basierte 1-2-3- Komponente angeboten wird, darueber sind sich die Experten einig, resultiert aus dem Druck des Marktfuehrers Microsoft auf die Branche. Die Gates-Company will ihre Office-Ausfuehrung parallel mit dem Betriebssystem anbieten.