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Office 2003: Nicht jede Version bietet volle XML-Unterstützung

14.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft integriert die angekündigte XML-Unterstützung nicht in jede Version von Office 2003. Nur mit den Varianten "Professional" und "Enterprise" lassen sich kundenspezifische Schemata verwenden. Das unter dem Codenamen "XDocs" entwickelte "InfoPath" ist nur in der Enterprise-Variante verfügbar. InfoPath erlaubt die Erstellung von Formularen, die Daten aus anderen Dokumenten oder Backend-Systemen übernehmen. Einschränkungen gibt es auch bei der Dokumentenschutztechnik "Windows Rights Management Services" (RMS) und bei "Excel List", das zur erweiterten Analyse von Datenblättern dient. Die Funktionen stehen ebenfalls nicht in den Versionen "Standard", "Small Business" und "Web" des Office-Pakets zur Verfügung.

Lediglich, wer die Betaversion aufmerksam studierte, bekam einen Hinweis auf die Einschränkung. In der Hilfe zur Makrosprache VBA (Visual Basic for Applications) findet sich der Hinweis, dass sich die XML-Unterstützung der kleineren Office-Versionen auf Microsofts XML-Schema "WordML" beschränkt:

Remarks

The standard release of Microsoft Word will include XML support using the Word XML, but it will not provide support for custom XML. Support for custom XML is available only in the professional release of Word. Use the ArbitraryXMLSupportAvailable property to determine whether a user has installed the standard or professional release of Word.

In der Praxis wird dadurch der Abstand zwischen Standard- und Professional-Version größer. In der Vergangenheit unterschieden sie sich nämlich lediglich dadurch, dass bei der Professional-Version die Datenbanksoftware Access zum Lieferumfang gehörte. Viele professionelle Anwender griffen deshalb, falls sie die Datenbank nicht benötigten, zur Standard-Variante. Künftig muss auch diese Klientel die teurere Professional-Variante kaufen, falls sie die volle XML-Unterstützung wünscht.

Microsoft argumentiert dagegen mit Kundenfreundlichkeit. demnach habe man festgestellt, dass zahlreiche Anwender keine volle XML-Implementierung wollten. Dadurch, dass diese auf die Professional-Variante und die Enterprise Edition beschränkt sei, müssten nun andere Kunden nicht für Features zahlen, die sie nicht benötigen, heißt es aus Redmond. (lex)

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