O2 stößt Tür zu Firmenanwendungen auf

18.07.2002
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Unter den verfügbaren O2-Endgeräten stellt der Blackberry in seiner momentanen Ausstattung ein schnörkelloses Tool für die reine E-Mail-Kommunikation via GPRS dar. Um diese Push-Anwendung beim Kunden zu realisieren, wird von einem O2-Partner, zum Beispiel der Dynetic Solutions GmbH, ein „Blackberry Enterprise Server“ (BES) direkt an das Exchange- oder Notes-System des Kunden angebunden. Der BES steuert dann den Austausch von Daten über das GPRS-Netz von O2.

Der Blackberry besitzt zudem alle wesentlichen Anwendungen des persönlichen Informations-Managements. Der Vorteil des Organizer liegt laut O2 in der Kostenkontrolle, die sich aus der monatlichen Flatrate von 56 Euro für die komplette Datenübertragung ergibt. Gebühren für die Internet- und Sprachkommunikation fallen nicht an, weil das Gerät im Gegensatz zum XDA über keine integrierte Sprach- sowie Internet-Access-Funktionalität verfügt. Noch, denn der US-Hersteller RIM hat für das dritte Quartal einen WAP-Browser sowie Telefonfunktionen angekündigt.

Aufgrund seiner Sprach-, WAP- und Web-Tauglichkeit verkörpert der XDA für den Außendienstmitarbeiter die flexiblere Lösung in puncto Darstellung, Komfort und Anwendungsumfang (siehe CW 28/02, Seite 21). Das Smartphone ist in der Lage, E-Mails auch mit Attachments zu empfangen und zu versenden. Darüber hinaus sind Excel, Word und der Mail-Client Outlook standardmäßig in Pocket-Versionen installiert.

Ab Herbst können Anwender dann mit Hilfe des „Microsoft Mobile Information Server 2002“ (MMIS) auch direkt auf ihre Firmennetze zugreifen, vorausgesetzt, sie haben Exchange 2000 Server im Einsatz. Auf dem XDA sollte dazu ein Ipsec-Client installiert werden, der über eine Firewall eine sichere Verbindung zum firmeninternen Netz aufbaut. Wegen des Betriebssystems „Smartphone 2000“ ist der XDA stark auf die Microsoft-Umgebungen zugeschnitten. O2 hat aber angedeutet, künftig auch Notes auf dem XDA zu unterstützen. Mit der Beschränkung des Smartphone auf die Microsoft-Welt wollen sich auch andere nicht zufrieden geben. „Wir arbeiten daran, den XDA SAP-fähig zu machen“, verrät Bodo Lehmann, IT-Manager des Beratungshauses Comsult in Köln. Das Problem sei, dass der SAP-Client mit 200 bis 250 MB sehr wuchtig ausfällt. „Da ist so ein kleiner XDA im Moment noch ein bisschen überfordert“, räumt der Consultant

ein.