COMPUTERWOCHE-Gehaltsstudie

Nur wenige verdienen mehr

01.06.2004

Auch für die erfahrenen IT-Experten wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Der Programmierprofi verdient 49 000 Euro im Jahr, was dem Gehalt vom Vorjahr entspricht. Der Netzwerkprofi hat es mit 60 000 Euro besser, allerdings muss auch er nach Towers-Perrin- Berechnungen eine Nullrunde hinlegen. Der variable Anteil macht jeweils 13 Prozent aus. Auch hier schneidet der Datenbankfachmann am schlechtesten ab und verdient wie im Vorjahr 41 000 Euro bei drei Prozent variablem Anteil.

Anwender zahlen schlechter

Mittelständische Anwenderunternehmen bezahlen ihre IT-Experten um zehn bis 20 Prozent schlechter als IT-Firmen vergleichbarer Größe. Als wichtigste Gründe nennt Vergütungsspezialist Ewers, dass beim Anwender IT nicht Kerngeschäft ist, die Mitarbeiter gelegentlich etwas schlechter qualifiziert und die Aufgaben nicht so komplex sind wie bei den Herstellern. Oft leisten sich Anwender für die anspruchsvollen Arbeiten den Service der Hersteller, und für die eigene IT-Abteilung bleibt nur noch der Support übrig.

Am deutlichsten wird der Gehaltsunterschied zwischen Mittelstand und Konzern allerdings bei den Manager-Einkommen. Nach dem Motto „Je größer das Unternehmen und je höher in der Hierarchie, desto dicker ist die Brieftasche“ erreichen IT-Bosse großer Firmen ein Zielgehalt von durchschnittlich 426 000 Euro (Vorjahr 420 000 Euro), wobei der variable Anteil etwa 40 Prozent ausmacht. Zwar muss der mittelständische Chef auch nicht darben, aber mit 196 000 Euro (Vorjahr 185 000 Euro) Jahressalär verdient er immerhin gut über die Hälfte weniger als sein Pendant im Konzern.

Im mittleren Management werden die Unterschiede zwischen den Gehältern in großen und kleinen Unternehmen geringer. Während die Spanne beim Bereichsleiter noch rund 80 Prozent ausmacht - im Mittelstand verdient er 124000 Euro -, liegt sie beim Abteilungsleiter mit 94000 Euro nur noch bei 25 Prozent und beim Projektleiter mit 72000 Euro bei rund zehn Prozent. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Einkommenswachstum im unteren einstelligen Bereich. Für Vergütungsberater Ewert waren die letzten Monate eine Zeit der Konsolidierung und Stabilisierung. Er geht davon aus, dass bei künftigen Gehaltsrunden für die IT-Beschäftigten wieder ein Zuwachs um die drei Prozent herauskommt.