Zusaetzliche NLMs fuer TCP/IP-Routing

Novell will Netware 4.0 mit Wide-Area-Features verbessern

14.05.1993

Angesichts des Trends zum unternehmensweiten, LAN-uebergreifenden Networking hat Netware 4.0 nach einem Bericht der CW- Schwesterpublikation "Computerworld" - im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie Banyan Vines und demnaechst Windows NT - derzeit immer noch ein gravierendes Handicap. Gemeint ist das proprietaere Transportprotokoll IPX/SPX und dessen eingeschraenkte Wide-Area-Funktionalitaet. Hintergrund: Trotz auf dem Netware- Server implementierter TCP/IP-Stacks ist der fuer die WAN- Kommunikation notwendige Zugang zum Netware-Kernel bis dato nur ueber IPX/SPX moeglich.

In der taeglichen Anwendungspraxis fuehrt dieses Manko nach Auffassung vieler Experten zu einem unnoetigen Protokoll-Overhead, wenn beispielsweise bei der Remote-Anbindung von Minis oder Unix- Hosts die Stacks beider Protokolle auf dem Netware-Client implementiert sein muessen.

Dies soll sich nun, wie aus Entwicklerkreisen in Provo bekannt wurde, aendern. Danach wird derzeit in den Labors des LAN- Marktfuehres unter dem Arbeitstitel "Netware/IP" an einem Set entsprechender Netware Loadable Modules (NLMs) sowie einem verbesserten TCP/IP-Stack gearbeitet. Die neuen NLMs sollen ueber erweiterte PC-Host-Connectivity-Tools, Routing-Informationen sowie ein zentrales TCP/IP-Repository verfuegen und fuer eine "Gleichberechtigung" zwischen IPX/SPX und TCP/IP sorgen.