Novell stellt neue Entwicklungsumgebung vor Objektorientiertes Appware soll Windows NT Paroli bieten

02.07.1993

NEW YORK (IDG) - Obwohl Windows NT noch nicht auf dem Markt ist, wirft das Betriebssystem bereits seine Schatten voraus und sorgt beim Rivalen Novell fuer hektische Aktivitaeten. Im Vorfeld der New Yorker PC Expo praesentierte die Company aus Provo mit "Appware" ein Entwicklungs-Kit fuer Client-Server-Applikationen unter Netware, um so Microsoft auch im Bereich der Anwendungsentwicklung Paroli zu bieten.

Wie die CW-Schwesterpublikation "Network World" berichtet, handelt es sich bei Appware um eine objektorientierte Entwicklungsumgebung, die die Programmierung verteilter Client- Server-Anwendungen in Netware-Umgebungen vereinfacht. Einer Novell-Sprecherin zufolge hat die Ankuendigung von Appware fuer das Unternehmen den gleichen Stellenwert wie damals die Praesentation von Netware 4.0. Zudem zeige die neue Architektur, wie Novells Fusion mit Serius Corp. und der Software Transformation Inc. sowie die Zusammenarbeit mit der Hyperdesk Corp. in das Netware-Konzept passe.

Amerikanische Analysten werten die Initiative eher als ein Zeichen fuer Novells Befuerchtungen, dass Windows NT dem Unternehmen grosse Marktanteile abjagen koennte. Zwar sei Novell, so argumentieren Branchenkenner, mit Netware und Unix System V gut gegen den Netzneuling NT gewappnet, doch die NLM-Applikationen seien bisher schwerer zu schreiben gewesen als entsprechende NT- Anwendungen. Auch wenn Novell diesen Nachteil jetzt mit dem objektorientierten Appware ausgleiche, habe das Betriebssystem gegenueber dem 32-Bit-Windows den Nachteil, dass es langsamer sei.