Open-Source-Alternative zu Copilot

NextCloud stellt Assistant 2.0 vor

05.04.2024
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Dank neuer Features wie Context Chat und Context Writer wird NextClouds kostenloser KI-Assistent allmählich zu einer echten Open-Source-Alternative zu Microsoft Copilot und Konsorten.
Einen Großteil der KI-Features macht NextCloud nun über der Oberfläche von Assistant 2.0 verfügbar.
Einen Großteil der KI-Features macht NextCloud nun über der Oberfläche von Assistant 2.0 verfügbar.
Foto: NextCloud

Gut ein halbes Jahr nach der Einführung seines KI-Dienstes in NextCloud Hub 6 kündigt NextCloud ein umfassendes Update an. "Mit einer fast vollständigen Überarbeitung der Benutzeroberfläche und der Funktionsweise unseres KI-Assistenten im Backend sowie einer Menge neuer, wichtiger Funktionen haben wir beschlossen, dass dies der richtige Moment ist, um ihn Assistant 2.0 zu nennen", erklärt der Anbieter von quelloffener Collaboration Software in seiner Ankündigung.

Contex Chat

So biete Context Chat nun etwa die Möglichkeit, dem Assistenten Fragen zu einem Dokuments stellen, per API-Integration könnten auch Daten aus Apps wie Mail, Calendar, Talk und Deck analysiert werden. Auf diese Weise sei der Assistent in der Lage, auch Fragen zu Mails, Aufgaben oder anstehenden Terminen zu beantworten, so der Stuttgarter Anbieter.

Context Chat kann Fragen zu einem Dokument beantworten.
Context Chat kann Fragen zu einem Dokument beantworten.
Foto: NextCloud

Context Write

Context Write wiederum ermöglicht laut NextCloud, Texte in einem bestimmten gewünschten Kontext oder Stil umzuschreiben oder beim Ausfüllen von Formularen zu helfen. Weitere neue Features sind Sprach- und Objekterkennung sowie Bildgenerierung.

Context Write kann Texte in einem bestimmten Stil und zu einem bestimmten Kontext erstellen.
Context Write kann Texte in einem bestimmten Stil und zu einem bestimmten Kontext erstellen.
Foto: NextCloud

Fast alle diese Funktionen wurden dem Anbieter zufolge in Nextcloud Hub 7 zurückportiert, die Collaboration-Plattform müsse also nur aktualisiert werden. Die in Kürze erscheinende nächste Version, Nextcloud Hub 8, soll dann noch zwei weitere App-Integrationen des Assistant enthalten, nämlich die Möglichkeit, Zusammenfassungen von Konversationen in Talk-Räumen zu zeigen, und "Antwortvorschläge" in Nextcloud Mail einführen.

Nutzung On-Premises oder als Service

Die KI-Dienste können als Service genutzt oder auf dem eigenen Server betrieben werden, wobei es laut NextCloud insbesondere bei größeren Deployments nun möglich ist, das Large Language Model (LLM) und andere KI-Operationen wie Transkription und Context Chat auf einem separaten Server laufen zu lassen. Auch die Nutzung einer GPU für Texterstellung, Transkription und Context-Chat wird unterstützt.

Aber auch für Unternehmen, denen der KI-Betrieb vor Ort zu teuer ist, und für die AI-as-a-Service von ausländischen Tech-Firmen keine Option ist, bereitet NextCloud eine sichere und souveräne Lösung vor. Wie das Unternehmen bekannt gab, arbeitet es mit mehreren großen europäischen Hosting-Unternehmen zusammen - darunter Ionos und OVH cloud - um die von ihnen geplanten AI-as-a-Service-Lösungen zu integrieren. Die europäischen Dienste sollen im Laufe des Frühjahrs und Sommers öffentlich verfügbar sein, so NextCloud.