Kommunikation? Nein, danke.

Neulich in… Frankfurt am Main

26.08.2011
Der Flieger aus München war bis auf den letzten Platz besetzt, in Frankfurt am Main zeigte das Thermometer 35 Grad und die Klimaanlage im Taxi arbeitete am Limit. An diesem Tage hatte ein indischer IT-Provider Outsourcing-Berater aus ganz Deutschland in die Main-Metropole eingeladen, um sein Portfolio zu präsentieren.
Auch die schöne Frankfurter Skyline hilft manchmal nicht gegen Kommunikations-Frust.
Auch die schöne Frankfurter Skyline hilft manchmal nicht gegen Kommunikations-Frust.
Foto: Fotolia, Kirsten Hilg

Das neue Büro in bester Lage sollten die Consultants in Augenschein nehmen und vor allem die letzten Neuigkeiten zum Leistungsspektrum des IT-Anbieters erfahren. Am Empfang im Büroturm aber herrschte Irritation. Über ein von England aus organisiertes Outsourcing-Event wisse hier niemand etwas, bereits andere Berater hätten sich danach erkundigt und seien gefrustet wieder abgereist.

Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, dass die Veranstaltung wohl erst am Vortage abgeblasen worden sei. Davon wussten nun aber die angereisten Interessenten nichts.

Das britische Management überliess es den Kollegen in Frankfurt, die peinlichen Absagen zu übernehmen. Eigentlich waren die Berater angereist, um sich ein eigenes Bild über die Servicequalität und Leistungsfähigkeit des Providers im Bereich IT-Outsourcing zu machen. Statt dessen erhielten sie ein Lehrstück in Unprofessionalität und Kommunikationsversagen. Ob es sich dabei um typisch indische oder britische Servicegepflogenheiten handelte? Dies war an diesem verlorenen Sommertage nicht mehr von Interesse. (hk)