IBM bringt Version 7 der Datenbank für OS/390

Neues DB2 für den Mainframe

16.03.2001
MÜNCHEN (as) - IBM hat die Mainframe-Version 7 seiner Datenbank "DB2 Universal Database" vorgestellt. Sie wartet mit neuen Suchfunktionen und erweiterten Möglichkeiten zur Datenintegration auf. Zusätzliche Utilities machen zudem klar, dass Big Blue künftig auch das Tool-Geschäft nicht mehr der Konkurrenz überlassen will.

Die relationale Datenbank wendet sich an Kunden mit Mainframes der Baureihen "9672" und der neuen "Z-Serie" unter den Betriebssystemen "OS/390" sowie "z/OS". Sie soll ab Ende März verfügbar sein und wartet mit einer Reihe neuer Features auf. So können Kunden von einem älteren DB2-Release nun direkt auf die aktuelle Version migrieren. Dies kommt insbesondere den offenbar zahlreichen Anwendern entgegen, die nicht jedes Update des Betriebssystems oder der Datenbank eingespielt haben.

Ferner wurde laut Hersteller die In-Memory-Volltextsuche der Datenbank verbessert, die vor allem für den Einsatz im Internet wichtig ist, wenn es auf schnelle Antwortzeiten ankommt. Der dafür zuständige "Net Search Extender" wartet mit einer Reihe von Performance-steigernden Funktionen auf wie zum Beispiel der Möglichkeit, ganze Spalten aus Tabellen in den Speicher zu laden und dort zu durchsuchen. Außerdem nutzt er Wildcards, Wortphrasen sowie die Fuzzy-Logik-Suche, erstellt für Spalten auch mehrfache Indizes und sperrt Tabellen bei der Indexerstellung nicht.

XML-UnterstützungGanz im Trend lassen sich zudem XML-Dokumente als ein neuer Spaltendatentyp speichern oder XML in seine Komponenten zerlegen und diese dann als Spalten in Mehrfachtabellen ablegen. Das Wiederauffinden von Text und Abschnitten bewerkstelligen so genannte Text-Extender, die auch aus den vorhandenen DB2-Tabellen ein XML-Dokument für den Datenaustausch in einer Geschäft-zu-Geschäft-Umgebung formulieren können.

Ebenfalls überarbeitet wurden die Im-und Exportmöglichkeiten der Datenbank. So ist zum einen der "DB2-Warehouse-Manager" nun eng in das Angebot integriert. Er kombiniert Tools zur Erstellung, Verwaltung, Leitung und für den Zugriff auf ein Data Warehouse. Dies soll Anwender dazu motivieren, mehr als bisher auch den Mainframe als Plattform für ein Data Warehouse in Betracht zu ziehen.

Veränderungen gibt es auch beim Angebot von Utilities für die Datenbankverwaltung für DB2 - ein Markt, in dem sich bisher vor allem Hersteller wie BMC und Computer Associates tummeln. Um diesem Treiben nicht länger zuzusehen, ist IBM in den letzten Monaten selbst in den Markt für Datenbankwerkzeuge eingestiegen und meldete anlässlich der Produktpräsentation bereits Umsatzzuwächse von 300 Prozent. Die Folge der Vermarktung ist allerdings, dass das aktuelle Release 7 zwar weiter Basis-Utilities enthält, die meisten dieser Werkzeuge nun aber nur noch separat verkauft werden. So gibt es neue beziehungsweise überarbeitete Tools für das Beladen von Daten aus allen Quellsystemen, die IBMs Distributed Relational Database Architecture (DRDA) unterstützen, sowie solche für Recovery, Unloading und Reorganisation.

Was die Präsenz von DB2 im Mainframe-Markt betrifft, herrschen für IBM hier anders als im umkämpften Unix- und Windows-Datenbankmarkt noch paradiesische Zustände. So schätzen die Analysten von Dataquest, dass Big Blue derzeit rund 96 Prozent der Marktanteile hält. Um dieses Quasi-Monopol zu unterstreichen, meldete das Unternehmen zudem dieser Tage seinen 10000. Mainframe-Kunden für DB2 - Schätzungen gehen davon aus, dass es heute noch 15000 bis 20000 reine Host-Anwender gibt.