Neue Vorwuerfe gegen Hersteller des angeblichen RAM-Verdopplers Softram enthaelt keinen Code zur Speicherkomprimierung

01.12.1995

MUENCHEN (CW) - Nachdem der deutsche Distributor des umstrittenen Produkts "Softram" (vgl. CW Nr. 42 vom 20. Oktober 1995, Seite 21), die Softline GmbH, gegen das Computermagazin "c't" vor Gericht gezogen ist, kontert letzteres nun mit verschaerften Vorwuerfen gegen den amerikanischen Hersteller von Softram.

Syncronys hatte damit geworben, dass sich mit dem Produkt durch Datenkompression der verfuegbare Arbeitsspeicher verdoppeln lasse.

Nach einer weitergehenden Untersuchung behauptet nun

"c't", dass Syncronys Code fuer Softram auf lizenzrechtlich zweifelhafte Weise aus verschiedenen Quellen entnommen und nur kosmetischen Veraenderungen unterzogen habe. Als Beispiele nennt das Magazin die beiden virtuellen Geraetetreiber, die fuer die Speicheroptimierung zustaendig sein sollten: Sie seien aber nur eine unwesentliche Variation der Windows-eigenen Treiber, die Microsoft mit dem "Device Driver Development Kit" im Quellcode ausliefert. Noch schlimmer verhalte es sich mit dem Modul "SR- Start", das den Code des Utility "1mbfort" enthalte, der in einem amerikanischen Computermagazin abgedruckt und bis hin zu Programmierfehlern von Synconys uebernommen worden sei.

Die Veraenderungen der urspruenglichen Software seien so angelegt, dass sie keine funktionelle Erweiterung bewirken, aber die Herkunft des Codes verschleiern. So bestehe einer der virtuellen Geraetetreiber zum Grossteil aus Nullen.