IT intim - Die Sorgen der CIOs

Neue Marketing-Kanäle verändern die IT

11.08.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Welche neuen Geschäftsentwicklungen in der Pharma-Branche müssen Sie in der IT berücksichtigen?
Gabriele Welt, CIO Europe, Sanofi-Aventis
Gabriele Welt, CIO Europe, Sanofi-Aventis
Foto: Sanofi Aventis Pharma Deutschland, Gabriele Welt

Nicht nur bei Sanofi-Aventis, sondern in der gesamten Branche gibt es immer weniger konventionellen Außendienst und immer mehr alternative Marketing-Kanäle. Das bedeutet für das Geschäft und damit auch für die Informationssysteme eine tief greifende Veränderung. Hier können wir als IS-Abteilung besonders deutlich zeigen, dass wir ein Partner des Business sind und mit ihm gemeinsam Dinge entwickeln.

Das Stichwort heißt "Customer-centric Marketing". Angestrebt ist ein 360-Grad-Blick auf den jeweiligen Kunden. Nicht nur das Produkt steht im Mittelpunkt, sondern auch der Patient, der jeweilige Arzt oder das Krankenhaus.

Pull- und Push statt Außendienstler

Der klassische Außendienstler, der mit seinem Koffer im Warteraum sitzt und dem Arzt während der Praxiszeit die Produkte vorstellt, ist eine Informationsquelle der herkömmlichen Art. Mehr und mehr nutzt der Arzt heute jedoch das Internet, um sich die benötigten Informationen zu verschaffen. Zudem wird er beispielsweise durch personalisierte E-Newsletter auf Neuheiten aufmerksam gemacht. Es handelt sich also um eine Mischung aus "Pull-" und "Push"-Prinzip. Daneben nutzen und installieren wir Foren, um in der Community mitzudiskutieren oder den Informationsaustausch selbst anzuregen.

Die IT muss die Ideen aufgreifen, die sich im Consumer-Markt entwickeln. Zu den Dingen, die wir bereits installiert haben, gehört eine Collaboration-Plattform für Referenten von Events. Weitere Aktivitäten dieser Art sind geplant. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf das Thema Datenschutz, um die Vertraulichkeit der Daten generell sowie insbesondere im Gesundheitsbereich zu gewährleisten.

Derartige interaktive Systeme lassen sich mit herkömmlicher CRM-Software allein nicht abbilden. Es geht ja nicht mehr um Einwegkommunikation, sondern um echte Beziehungen, die gepflegt werden wollen. Ein besonderer Fokus wird hier künftig auf mehr Dialog-Fähigkeit und Web-2.0-Vernetzung liegen. (qua)