Neu: Unterstuetzung von Netbios TGV Software setzt voll und ganz auf TCP/IP-Connectivity

24.11.1995

MUENCHEN (CW) - Nur 90 Tage nach der Markteinfuehrung des ersten Release hat die TGV Software Inc. die Version 1.2 von "Multinet for Windows" vorgestellt. TGV ist dabei eigenen Angaben zufolge der erste Hersteller, der Microsofts Netbios-Protokoll durch Verwendung des originalen Netbios-Moduls in TCP/IP-Umgebungen unterstuetzt. Darueber hinaus will die kalifornische Software- Company kuenftig im Rahmen ihrer Multinet-Familie einen "A-la- Carte"-Zugang zu Windows-TCP/IP-Applikationen anbieten.

Das 1988 im kalifornischen Santa Cruz gegruendete Unternehmen bezeichnet sich selbst als weltweit groesste unabhaengige TCP/IP- Company mit einem Umsatz im Geschaeftsjahr 1994 von immerhin gut 24 Millionen Dollar. Was zunaechst mit der Entwicklung von TCP/IP- Loesungen fuer DEC-Rechner begann, hat mittlerweile zu einer durchgaengigen TCP/IP-Produktlinie fuer nahezu alle Rechnerplattformen gefuehrt. Diese wird unter der Bezeichnung "Multinet" vermarktet und stellt den Anwendern von Open VMS und Windows die komplette TCP/IP-Funktionalitaet zur Verfuegung - mit Features wie LAN- und WAN-Connectivity, E-Mail, Backup, File- Transfer sowie diversen Druckdiensten.

Select-Programm erlaubt gezielte Softwarewahl

Die Multinet-Familie umfasst dabei zum einen Multinet for Windows, eine nach Angaben von TGV Windows-kompatible 32-Bit- Implementierung von TCP/IP mit der kompletten Bandbreite entsprechender Applikationen, darunter FTP, Telnet sowie einem NFS-Client fuer Windows 3.1 und demnaechst auch Windows 95. Darueber hinaus gibt es "Multinet for Open VMS", das nach Angaben der Kalifornier eine groesstmoegliche Palette an TCP/IP-Services fuer Open-VMS-VAX- und Alpha-Systeme zur Verfuegung stellt.

Das nun praesentierte neue Release von Multinet for Windows ist laut TGV die weltweit erste Loesung, die bei Netbios-basierten Applikationen den TCP/IP-Stack von Microsoft sauber ersetzt. Realisiert wird dies durch eine, wie es bei der Produktvorstellung hiess, Emulation des auf den niedrigeren Transportebenen angesiedelten Transport Data Interface (TDI) von Microsoft, die wiederum den Multinet-TCP/IP-Kernel in die Lage versetzen, das originale Netbios-Modul zu unterstuetzen.

Eine neues "Select"-Programm ermoeglicht kuenftig den Multinet- Anwendern, die Software quasi nach ihren eigenen Beduerfnissen masszuschneidern. Bei diesem "A-la-Carte"-Zugang muessen die Kunden also nur fuer die TCP/IP-Anwendungen bezahlen, die sie tatsaechlich benoetigen und auch einsetzen wollen. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind geringere Software- und Supportkosten, ferner koennen die Netzadministratoren wirksamer kontrollieren, welche Applikationen vom Endanwender ueberhaupt in Anspruch genommen werden. Das jeweilige Installationsprogramm verwendet einen Lizenzschluessel, der bestimmt, welche Applikation fuer welches Endgeraet kopiert werden soll.

TGV hat zudem sowohl Tools zur Router-Identifizierung als auch ein sogenanntes Routing Information Protocol (RIP) in Multinet for Windows implementiert, die jeweils fuer sich dynamische Routing- Tabellen erstellen koennen. Dies macht laut Hersteller eine manuelle Router-Konfiguratiom ueberfluessig. Die Unterstuetzung sowohl von DHCP- als auch Boot-Clients gewaehrleistet zudem eine einfachere Konfiguration fuer raeumlich entfernte TCP/IP-User in LANs. Ein neues Installationsprogramm des ab sofort (zunaechst nur beim deutschen TGV-Distributor Tekelec in Muenchen) erhaeltlichen Release 1.2 entdeckt automatisch, welche Windows-Version auf dem jeweiligen Desktop beziehungsweise Server laeuft. Dies gilt auch fuer Windows 95 und Windows NT.