Spotlights

Nasty McNealy:

24.09.1999

Scott McNealy hat erneut alle in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllt. Auf dem europäischen IT-Forum der International Data Corp. (IDC) letzte Woche in Paris lästerte der Chef von Sun Microsystems sowohl über Konkurrenten als auch über die gastgebende Grande Nation: Er sei nicht persönlich in Paris erschienen, stichelte ein übergroßer McNealy von den Videoleinwänden, weil er in Kalifornien jederzeit zu McDonald''s gehen könne. Der Hintergrund: In Frankreich sorgt seit einiger Zeit eine gewaltbereite Gruppe für Aufsehen, die dem Siegeszug amerikanischer Fast-food-Ketten den Kampf angesagt hat. Große Teile des Auditoriums waren verständlicherweise "not amused".

Danach bekamen die Konkurrenten quer durch die IT-Branche ihr Fett weg. Microsofts Office-Paket sei, so der Sun-CEO, durch seinen Umfang und seine Komplexität frei übersetzt ein "Kuddelmuddel". Im übrigen wiederholte McNealy seine These, das Betriebssystem Windows 2000 werde schlimmere Auswirkungen auf die IT als das Jahr-2000-Problem haben. Auch für die derzeit hochgehandelten Internet-Portale a la Yahoo und AOL habe er nichts übrig: Unternehmen sollten diese Zentral-Sites selbst errichten, und zwar auf Servern von Sun. Da er nur per Video aus den USA zugeschaltet war, konnte McNealy nicht wissen, wer sein Vorredner auf dem Kongress war: Tim Koogle, CEO von Yahoo, hatte kurz zuvor rund 20 Minuten lang die Vorzüge eben dieser Portalseiten in den höchsten Tönen angepriesen.