Network Attached Storage für KMU

NAS-Test - QNAP TS-669 Pro

04.06.2013
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Storage, iSCSI und Backup konfigurieren

Mit seinen bis zu sechs einsetzbaren Festplatten unterstützt die QNAP TS-669 Pro folgende Konfigurationen: Single Disk, JBOD, RAID 0, 1, 5, 5 + Hot Spare, 6, 6 + Hot Spare, 10 und 10 + Hot Spare. Die Erstellung der RAIDs erfolgt selbsterklärend, es muss nur der RAID-Level sowie die hierfür gewünschten Laufwerke ausgewählt werden. Beim Dateisystem lässt sich zwischen EXT3 und EXT4 wählen. Außerdem kann man eine Verschlüsselung aktivieren.

Über den Punkt Datenspeicher/RAID-Verwaltung werden die durchführbaren Optionen für vorhandene RAIDs angezeigt. Über den Funktion Kapazität erweitern können die Festplatten des RAIDs (Level 1, 5, 6 oder 10) durch Modelle mit höherer Kapazität ausgetauscht werden. Der Tausch der HDDs findet sequenziell statt, alle Daten bleiben erhalten. Außerdem lassen sich in der RAID-Verwaltung Levels migrieren und Ersatzlaufwerke konfigurieren. SMART-Infos und Tests informieren unter Datenspeicher/Festplatten-SMART detailliert über den "Gesundheitszustand" der einzelnen Laufwerke.

Storage-Verwaltung: Unter "Datenspeicher" erfolgt die RAID-Konfiguration und iSCSI-Verwaltung. Auch ISO-Dateien lassen sich über "Virtuelles Laufwerk" für den Zugriff einbinden.
Storage-Verwaltung: Unter "Datenspeicher" erfolgt die RAID-Konfiguration und iSCSI-Verwaltung. Auch ISO-Dateien lassen sich über "Virtuelles Laufwerk" für den Zugriff einbinden.

Das Einrichten von iSCSI-Volumes erfolgt im Web-Interface unter dem Punkt Datenspeicher - iSCSI. Wird hier dann auf Zielverwaltung geklickt, so startet auf Wunsch der Konfigurationswizard. Während der einzelnen Schritte kann eine optionale CHAP-Authentifizierung ebenso gewählt werden wie Thin Provisioning und die Kapazität für das iSCSI-LUN. Die iSCSI-LUNs lassen sich auch direkt auf der NAS oder einem Zielpfad als Backup ablegen und wiederherstellen. Um unter Windows Zugriff auf das iSCSI-Volume zu erhalten, muss der iSCSI-Initiator gestartet werden (Windows-Taste drücken und iSCSI-Initiator lostippen). Typischerweise ist der Dienst noch nicht am Laufen, und Windows weist auf den erforderlichen Neustart des Systems hin. Ist auf der TS-669 Pro das iSCSI-Volume für alle freigegeben, so sollte das Volume unter den iSCSI-Eigenschaften in Windows nun sichtbar sein. Das iSCSI-Volume ist im Gerätemanager als weiteres Laufwerk eingebunden und lässt sich mit der Datenträgerverwaltung konfigurieren.

iSCSI-Volume erzeugen: Ein Wizard hilft bei der LUN-Erstellung. QNAP unterstützt auch Thin Provisioning.
iSCSI-Volume erzeugen: Ein Wizard hilft bei der LUN-Erstellung. QNAP unterstützt auch Thin Provisioning.

Die Optionen für das Backup von Daten fasst das Turbo-NAS-Betriebssystem im Navigationspunkt Sicherung zusammen. Die einfachste Möglichkeit hierbei ist die Synchronisation von Ordnern auf dem NAS auf einen via USB oder eSATA angeschlossenen externen Datenträger. Ganze Volumes lassen sich hier aber nicht auswählen. Der rsync-Dienst erlaubt die Remote-Replikation der TS-669 Pro. Als weitere Sicherungsmöglichkeit gibt es das Cloud-Backup. QNAP hat serienmäßig die Cloud-Dienste Amazon S3, ElephantDrive und Symform eingebunden. Support für Apples Time Machine für die Sicherung von Mac-Clients auf der NAS gibt es ebenfalls.

Für schnelle Backups besitzt das TS-669 Pro an der Gehäusefront beim USB-Port den "One Touch Copy Button". Beim Drücken des Knopfs wird der unter Sicherung/USB One-Touch Kopie definierte Sicherungsauftrag gestartet. In der Navigation unter Systemadministration/Backup/Einstellungen wiederherstellen findet sich zudem die Möglichkeit, alle Einstellungen der TS-669 Pro (inklusive Benutzerkonten, Netzwerkonfiguration, etc.) in einem Konfigurations-File backupdata.bin zu speichern und später wieder einzulesen.

Praktisch ist auch QNAPs Dienst MyCloudNAS: Hier lässt sich über das Internet auf die NAS zugreifen. Im Prinzip handelt es sich um eine Art Dropbox, nur dass die Daten auf der eigenen NAS liegen.