Word unter Windows verschafft Machintosh-Feeling:

MS-Winword läßt sich zuschneiden

14.04.1989

MENLO PARK (IDG) - Die Beta-Version von Microsoft Word unter Windows - Bezeichnung: Winword - verspricht, das Vorgänger-Release um diverse Funktionen und vor allem um die Möglichkeit des individuellen Zuschnittes zu übertreffen.

Das Textverarbeitungsprogramm, dessen Markteinführung bereits für Ende des vergangenen Jahres geplant war, verfügt jetzt über erweiterte grafische Möglichkeiten und umfassendere Macro-Befehle. Diese sind teilweise vorgegeben und lassen sich vom Benutzer modifizieren und kombinieren. Ebenfalls an die speziellen Wünsche des Anwenders anpassen lassen sich die Benutzeroberfläche und die einzelnen Funktionstasten.

Wie bei Word auf dem Apple-Macintosh, stellt das Programm unter MS-DOS und Windows eine Menüleiste bereit, die sich mit einer Maus oder Tastenkombinationen aktivieren läßt. Der Anwender kann sich auch hier zwischen einem erweiterten Menü oder einer Pull-Down-Befehlsleiste mit den lm häufigsten verwendeten Funktionen entscheiden.

Winword verfügt über ein Lineal am oberen Bildschirmrand, das den Anwender über Textlänge- und Format sowie ausgewählte Textblöcke informiert. Außerdem lassen sich über einen speziellen Menüpunkt unterschiedliche Schriftarten auswählen. Weitere Features sind eine Preview-Funktion sowie der Import von Grafiken und Spreadsheets in eine Textseite.

Ein Nachteil der Software: Die ältere, textorientierte Version ist nicht hundertprozentig kompatibel mit der neuen grafikorientierten Ausgabe unter Windows. Hapern tut es auch mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Wenn viele der gebotenen Funktionen im Einsatz sind, läuft das Programm auf einem 386er System mit einer Taktfrequenz von 25 Megahertz und weniger als 2 MB RAM langsamer als die meisten anderen Textprogramme. Insider glauben, daß Microsoft dieses Manko bis zur Auslieferung Ende des Jahres beheben wird.