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Motorola entwickelt Microsoft-Smartphone

05.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Motorola will offenbar noch in diesem Monat ein Handy mit Microsoft-Betriebssystem auf den Markt bringen. Abnehmer der Geräte sei der Mobilfunknetz-Betreiber Orange, berichtet die "Financial Times", ohne jedoch ihre Quellen zu nennen. Bereits Ende Juli hatten US-Medien gemeldet, dass der Konzern noch in diesem Jahr ein Handy mit Microsofts Smartphone-Betriebssystem herausbringen werde. Als Abnehmer wurde damals jedoch der größte amerikanischen Mobile-Carrier Verizon Wireless genannt (Computerwoche online berichtete).

Mit dem vor allem für Geschäftskunden gedachten Windows-Smartphone würde der Gates-Company das erste Lizenzgeschäft mit einem großen Handy-Hersteller gelingen. Bislang hatte Microsoft hier nur Rückschläge erlitten: Nachdem die Kooperationsversuche mit der britischen Sendo scheiterten, musste der Softwarekonzern auf den unbekannten taiwanischen Hersteller HTC zurückgreifen. Doch dessen Gerät floppte. Orange konnte nur wenige HTC-Smartphones verkaufen, T-Mobile verzichtete wegen technischer Probleme komplett auf den eigentlich für Mai geplanten Marktstart.

Motorola hatte letzte Woche überraschend angekündigt, aus dem Symbian-Konsortium auszusteigen und seine Anteile an Psion und Nokia abzugeben(Computerwoche online berichtete). Das Konsortium entwickelt mit Symbian OS das momentan am weitesten verbreitete Betriebssystem für Handys und Smartphones. Die Chancen, dass die Amerikaner nun ausschließlich auf die Microsoft-Software setzen, ist jedoch gering: Motorola bleibt weiterhin auch Symbian-Lizenznehmer. Außerdem präsentierte der Konzern erst vor kurzem sein bereits im Februar angekündigtes Linux-Smartphone "A760" (Computerwoche online berichtete). (mb)