Motorola A910: Grundstein für eine neue Smartphone-Generation

22.12.2005

An erster Stelle steht jedoch beim A910 ganz offensichtlich die Telefonie. Das Gerät wird nach dem ausschließlich auf dem amerikanischen Markt erhältlichen CN620 das zweite Handy von Motorola im Folderformat sein, das über eine WiFi-Schnittstelle verfügt und sogar über den schnellen 802.11g-Standard in Hotspots funken kann. Es ist auch eines der ersten Telefone, das Ron Garrique's im vergangenen Januar angekündigte Strategie der "seamless connectivity" verfolgt: es kann Gespräche mit GSM- und VoIP-Technologie initialisieren und unterbrechungsfrei von einem Trägernetz ins andere wechseln - je nachdem, was gerade günstiger ist. Motorola - und die Industrie - nennt das ganze dann Unlicensed Mobile Access ("UMA").

Darüber hinaus ist das Gerät dank seines Betriebssystems äußerst gut für Business- und Multimediaanwendungen geeignet: es verfügt erstmals über Motorolas ActiveSync-kompatible Synchronisationsschnittstelle MotoSync, die dank SyncML Daten auch mit Nicht-Microsoft-Systemen abgleichen kann. Besonderes Augenmerk wurde auf eine schnelle Implementierung der MIDP2.0-konformen Java-Maschine gelegt, die für die meisten Anwendungen und die Menüführung im Gerät verantwortlich ist. Dabei ist das gesamte System multitaskingfähig und erlaubt es, weiterzuarbeiten, während man ein Telefonat führt oder den MP3-Player laufen lässt.

Der Menüführung im A910 darf man besondere Aufmerksamkeit schenken, da sie in vielen neuen Linux-basierten Endgeräten des Herstellers zu finden sein wird. Sie entspricht eher der Ansicht, die man von Handys gewohnt ist und wirkt intuitiver bedienbar als die PDA-ähnlichen Oberflächen eines PDA-Smartphones wie dem A780. Als Einstiegspunkt ein 9-stelliges Hauptmenü, das man über den rechten Softkey der Tastatur erreicht.

Die traditionelle Menütaste, wie man sie sonst bei allen derzeit am Markt befindlichen Motorola-Handys findet, wird beim A910 erstmals ausgespart. Die Untermenüs, die in gängigen Motorola-Handys zumeist komplett listenbasiert ausgeführt werden, wurden mit Samsung- oder Series40-ähnlichen großflächigen Menüzeilen und schattiertem Zeilencursor ersetzt. Kontextmenüs führen jetzt Smartphone-ähnlich zu ausführbaren Aktionen auf jedem Element.