Gemeinsam gegen Microsoft Great Plains

Mittelstandssystem von J. D. Edwards und IBM

29.06.2001
MÜNCHEN (CW) - Mit einem an die Softwarelösung "Oneworld" angepassten "I-Serie"-Server (ehemals AS/400) wollen IBM und J. D. Edwards die Einführung der Software erleichtern und die Performance erhöhen. Zielgruppe ist der untere Mittelstand, den nach der Great-Plains-Übernahme auch Microsoft bedienen will.

Im dritten Quartal dieses Jahres soll es eine I-Serie Modell 270 geben, die für den Einsatz mit Oneworld optimiert ist und als Hard- und Software-Bundle ausgeliefert wird. Für ein perfektes Zusammenspiel sollen Anpassungen des Betriebssystems und softwareseitig der Collaborative-Commerce- und Supply-Chain-Management-Anwendungen von JDE sorgen. Anwender können auf die Appliance mittels Web-, Java- oder Windows-Client zugreifen.

Ein oder zwei ProzessorenDie Oneworld-I-Serie soll es mit einem oder zwei Prozessoren geben. Damit eignet sie sich vor allem für den unteren Mittelstand. Marktbeobachter sehen in der Initiative daher auch den Versuch, sich gegen Great Plains zu positionieren. Microsoft hat vor kurzem den auf den Mittelstand ausgerichteten ERP-Anbieter übernommen und verfügt damit auch über ein Komplettangebot aus Anwendungs- und Infrastruktursoftware wie Finanzlösungen und Betriebssystem.

Hard- und Software-Bundles sind bei ERP-Anbietern keine Seltenheit. Normalerweise erfolgt die Anpassung aber ausschließlich durch den Softwareanbieter. Die Maschinen werden dann auch oft für andere Anwendungen als die vorinstallierte verwendet. IBM will es nicht bei der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen AS/400-Haus und langjährigen Geschäftspartner JDE belassen, sondern hat ähnliche Lösungen auch mit seinen strategischen Partnern Siebel und SAP im Auge.