ByoD und Social Media

Mitarbeiter fordern Consumerization

04.11.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

CW-Kommentar: Bring your own Cloud?

Consumerization der IT und Cloud Computing werden häufig in einem Atemzug genannt. Dabei scheinen sie auf den ersten Blick überhaupt nichts miteinander zu tun zu haben. Oder doch?

Wenn wir von Consumerization sprechen, denken wir zuerst an das, was mit dem Schlagwort ByoD oder in der Langfassung: "Bring your own Device", belegt ist, also an iPhones, iPads oder andere Endgeräte, an die sich der User im Privatleben gewöhnt hat und ohne die er auch im Beruf nicht mehr leben möchte.

In zweiter Linie fallen uns Softwareapplikationen ein, die dem Anwender die Arbeit erleichtern, obgleich - in manchen Fällen sogar gerade weil - sie nicht von der internen IT bereitgestellt, sondern von irgendwoher beschafft oder im Extremfall selbst entwickelt wurden. Solange sie im Stand-alone-Betrieb laufen und nicht mit Enterprise-Anwendungen integriert werden, kann die IT großzügig darüber hinwegsehen.

Kritischer wird es, wenn es sich um Applikationen aus dem Netz handelt. Und hier kommt die "Cloud" ins Spiel. Der Kommunikationsdienst Skype markierte den Anfang der "privaten" Web-Anwendungen, die zunehmend beruflich genutzt werden. Mittlerweile haben auch die sozialen Netzwerke den Weg in die Unternehmen gefunden. Hinzu kommen auf vielen Schreibtischen kostenlose Mail-Anwendungen wie Google Apps. Und der Gipfel ist aus IT-Sicht erreicht, wenn beispielsweise die Sales-Abteilung selbstständig einen CRM-Service aus der Internet-Wolke ordert.

Der von Unisys in Auftrag gegebenen IDC-Studie zufolge fordern die "I-Worker" immer vehementer nach "Consumer-Technologien" am Arbeitsplatz. Die IT muss darauf reagieren - mit Infrastrukturen, Policies und geeigneten Management-Prozessen. Sie hat keine andere Wahl. Der Zug ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Aber den Fahrplan sollten die gestalten, die für Pünktlichkeit und Sicherheit verantwortlich zeichnen. (qua)