Ratgeber Speicherkonzepte

Mit Storage-Virtualisierung zur perfekten IT

08.12.2009
Von Oliver Leisering

Storage-Virtualisierung im Großunternehmen: Zwei Petabyte und virtuelles SAN

Im letzten Beispiel verwaltet ein Unternehmen der Chemiebranche zwei Petabyte im virtualisierten Speicher. Vor knapp zehn Jahren haben die IT-Experten dort bereits mit der Virtualisierung von Speicher begonnen. Im Lauf der Zeit hat sich die eingesetzte Lösung zunehmend stabilisiert und ist nun zu einer zentralen Säule der IT-Strategie avanciert. Vor dem Einstieg in die virtuelle Speicherwelt waren die Migrationen beim turnusmäßigen Wechsel der Speichersysteme sehr aufwendig, da erhebliche Anpassungen der Server, Betriebssysteme und teilweise sogar der Applikationen nötig waren. Im 24x7-Betrieb blieben keine Zeitfenster für die regelmäßigen Migrationen, die unter anderem durch das hohe Datenwachstum bedingt waren.

Aktuell betreibt das Unternehmen zehn Domänen für die Speichervirtualisierung mit insgesamt 48 Knoten. Dieser virtuelle Speicherpool liefert Kapazitäten für File Services, Datenbanken, Lotus Domino, VMware und SAP. Die Daten werden in drei definierten Service-Klassen verarbeitet: Basic (ein Server), Advanced (Cluster) und Critical (Cluster mit gespiegeltem Storage). Die Spiegelsysteme sind in getrennten Gebäuden untergebracht. Wichtig für den einfachen Betrieb und damit die Hochverfügbarkeit der Umgebung ist unter anderem die strikte Zuordnung dedizierter Speichersysteme und Storage-Pools für Datenbanken, File Services und eBusiness bis hin zu definierten Storage Ports im SAN für einzelne Applikationen. Im Back- wie im Frontend gelten auch hier klare Namenskonventionen.

Mit dieser virtuellen Infrastruktur gelang es dem Chemiekonzern, einen Raum im Rechenzentrum mit etwa 500 Servern in nur 30 Tagen zu leeren. Auch die Migration im laufenden Betrieb stellt jetzt kein Problem mehr dar: 200 Terabyte wurden online binnen 45 Tagen auf ein neues Speichersystem übernommen. Der größte Vorteil der SAN-Virtualisierung in dieser großen Umgebung mit zentralem Speicher-Management und ITIL-konformem, standardisiertem Betrieb ist die Einsparung bei den Betriebskosten. Nur zwei Administratoren kümmern sich um die Verwaltung der virtualisierten Speicherinfrastruktur. Der Kauf von Storage ist rein auf die Hardware beschränkt, Investitionen in teure Software entfallen. Außerdem kann das Unternehmen die günstigste Hardware unabhängig vom Hersteller in die Umgebung integrieren, und auch der Einkauf von Service-Leistungen und Spezial-Know-how der Speicherhersteller erübrigt sich.