US-Tool für die Internationalisierung von Software

Mit Expeditor Fallstricke im Code erkennen

24.09.1999
MÜNCHEN (CW) - Die Entwicklung von Softwarecode für den internationalen Markt bereitet Programmierern und IT-Managern Sorgen. Ein amerikanisches Werkzeug aus dem Hause Onerealm kann in einer frühen Development-Phase helfen, den Aufwand für ein solches Projekt zu reduzieren. Die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" hat sich den "I18n Expeditor" näher angesehen.

Der inzwischen in der Version 2.0 vorliegende I18n Expeditor (I18n = Internationalization) untersucht Softwarecode, um Probleme mit der Portierung in eine internationale Version bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung ausfindig zu machen. Dadurch soll vermieden werden, daß es zu einem aufwendigen Re-Engineering sowie zu Produktivitätsengpässen kommt. Dies kann besonders dann auftreten, wenn das ursprüngliche Programmierteam längst mit neuen Projekten beschäftigt ist.

Zu Beginn wird der Anwender durch einen Wizard und ein kurzes Tutorial unterstützt. Dort wird abgefragt, welche Art von Sourcecode die Projekt-Files enthalten und in welchem Format die Ausgabe erfolgen soll. Darüber hinaus kann der User verschiedene Optionen in einer Konfigurationsdatei festlegen, die der Expeditor bei den Tests und der Umstellung berücksichtigt. Die grafische Oberfläche des Werkzeugs läßt sich in relativ kurzer Zeit verstehen.

Das Tool untersucht Code in den Sprachen C, C++ und Java und ist darüber hinaus in der Lage, die gefundenen Problemstellen weitestgehend automatisch zu reparieren. Sollte einmal manuelle Bearbeitung nötig sein, unterstützt der Expeditor den Entwickler mit einer umfassenden Online-Hilfe. Dort befinden sich auch Informationen zu den Änderungen, die bei internationalen Softwareversionen anfallen. Neben lokalen Zeit- und Datumsformaten kann dies beispielsweise Maßeinheiten wie Meter und Yard sowie Währungsfelder betreffen.

Die Bearbeitung der Programme läuft ähnlich wie bei einem Compiler ab. Dabei wird der gesamte Sourcecode ebenso wie Header-Files und Makros der Analyse unterzogen. Als Ergebnis bekommt der Entwickler eine Diagnose seines Sourcecodes präsentiert, die auch in statistischer Form erfolgen kann. Diese wird dann automatisch abgearbeitet und das Ergebnis in entsprechenden Source-Files gespeichert. Zu jedem Zeitpunkt ist es möglich, mit einem Undo-Befehl den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Das Programm sichert den Entwicklungsverlauf in einer eigenen Projektdatei. Der I18n Expeditor Version 2.0 läuft ausschließlich auf den Windows-Plattformen 95, 98 und NT (Visual C++ 5.0/6.0 sowie Java). Pro Arbeitsplatz werden 1750 Dollar fällig, bei einer umfangreichen Bestellung sinken die Preise.

I18n Expeditor

Vorteile:

- Einfache Bedienung,- markiert und korrigiert Fehler automatisch,- umfassende Einführung und Hilfe-Funktion.

Nachteile:

- Relativ großer Speicherbedarf,- nur für Windows-Plattformen erhältlich.

Weitere Informationen zum Produkt sowie eine kostenlose 30-Tage-Demoversion finden sich im Internet unter http://www.onerealm.com. Ferner hält das Unternehmen dort eine große Link-Sammlung zum Thema "Internationalisierung von Software" bereit.