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Microsoft wächst langsamer

25.04.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft meldete für sein drittes Fiskalquartal mit 5,66 Milliarden Dollar einen geringeren Umsatz, als von Analysten erwartet. Erst in der vergangenen Woche hatte die Investment-Bank Goldman, Sachs & Co. ihre Umsatzprognosen für den Softwaregiganten um 200 Millionen Dollar auf 5,75 Milliarden Dollar nach unten korrigiert. Trotz allem lagen die Einnahmen um 23 Prozent über denen des Vorjahres. Einige Marktbeobachter kritisierten allerdings, dass der Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr deswegen größer erscheine, weil Microsoft rund 400 Millionen Dollar aus dem Verkauf seiner "Office"-Software in seinem Vergleichsquartal des Vorjahres nicht verbucht habe. Diese Einnahmen, die von Upgrade-Coupons für Office 2000 stammten, habe die Gates-Company in kleineren Summen in den Nachfolgequartalen verbucht.

Der Nettoprofit der Redmonder belief sich auf 2,39 Milliarden Dollar oder 43 Cent je Aktie. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug der Gewinn 1,92 Milliarden Dollar oder 35 Cent pro Anteilschein. Analysten hatten mit einem Plus von lediglich 41 Cent je Aktie gerechnet. Allerdings konnte Microsoft sein Ergebnis durch einen Investitionsgewinn von 885 Millionen Dollar erheblich steigern. Finanzchef John Connors erklärte, dass auch in den künftigen Quartalen mit regelmäßigen Einkünften aus Beteiligungen zu rechnen sei.

Microsofts Plattformgeschäft, das alle Windows-Versionen umfasst, wuchs gegenüber dem Vorjahresquartal um 14 Prozent. Insgesamt habe der Konzern bereits 1,5 Millionen Einheiten seines neuen Betriebssystems Windows 2000 ausgeliefert, berichtete Connors stolz. Marktexperten bezeichnen dieses Wachstum als respektabel, sind jedoch aufgrund des höheren Preises für die Software unsicher, wann die Zahlen steiler ansteigen werden. Die Einnahmen aus dem Bereich Software-Lösungen und -werkzeuge, der unter anderem die "Office"-Suite beinhaltet, legte um 32 Prozent zu. Die Consumer Group verzeichnete einen Umsatzanstieg von 26 Prozent.