COMPUTERWOCHE (MÜNCHEN) - Richter Thomas Jackson hat entschieden, daß Microsoft die Quellcodes von Windows 95 und 98 dem Gericht noch vor der Hauptverhandlung vorlegen muß. Nur so könne beurteilt werden, ob Microsoft möglicherweise Hürden für die Verbindung der Betriebssysteme mit Browsern anderer Anbieter eingebaut habe. Darüber hinaus kann sich Bill Gates nicht vor einer Befragung durch das US-Justizministerium drücken. Jackson ordnete an, der Microsoft-Boß dürfe solange vernommen werden, wie die Regierung dies wünsche. Gates selbst wollte nur acht Stunden für die Befragung erübrigen, die Behörde hatte zwei Tage Zeit gefordert. Die beiden Maßnahmen sind Teil des Verfahrens wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens des Quasi-Monopolisten, das das amerikanische Justizministerium und 20 Bundesstaatsanwälte derzeit betreiben. Sie halten dem Unternehmen vor, seine marktbeherrschende Stellung bei Betriebssystemen auszunutzen, um andere Browser-Anbieter aus dem Markt zu drängen. Microsoft beruft sich auf sein Recht auf geistiges Eigentum und hat eine Gegenklage eingereicht.