Microsoft

Microsoft: "Manchmal ist der Schuh etwas groß"

03.04.2002
Von in Bettina

In Gesprächen und während der halbjährlich stattfindenden Zielvereinbarungs- und Beurteilungsgespräche ermitteln Manager, die Personalabteilung und der Beschäftigte gemeinsam den Trainingsbedarf. Die Entwicklungsmaßnahmen reichen von fachübergreifenden Schulungen wie Vertriebs- und Konflikt-Management-Trainings, über Management-Programme bis zu Methodentrainings wie Projekt-Management, Moderation und Präsentation. Außerdem existieren deutsche und internationale Programme für neue Mitarbeiter.

Wie zufrieden die Mitarbeiter bei Microsoft wirklich sind, dürfen sie einmal im Jahr in einem Fragebogen äußern. In 100 Fragen ermittelt der Konzern, wie die Angestellten ihr Arbeitsumfeld beurteilen. Auch die Manager werden dabei bewertet. Die meisten Führungskräfte erreichten Sympathiewerte von 85 Prozent, so Hakkers, aber es gebe auch einmal jemanden mit 60 Prozent. In einem solchen Fall fragt der Vorstand nach den Gründen und veranlasst entsprechende Trainings.

Dass Microsoft Wunscharbeitgeber vieler IT-Fachleute ist, zeigt die große Zahl der Blindbewerbungen: „Bei uns gehen derzeit unglaublich viele Initiativbewerbungen von hoher Qualität ein.“ Hakkers schätzt die Zahl auf etwa 3000 pro Monat. Da die Softwareschmiede weiter wächst, besteht nach wie vor Personalbedarf: „Offene Stellen bieten wir zurzeit in allen Abteilungen“, berichtet Hakkers. Allerdings legt er sich nicht auf konkrete Zahlen fest.

Künftige „Microsofties“ sollten offene, kommunikative Menschen sein, die sich trauen, ihre eigene Meinung zu vertreten. Auch Teamfähigkeit gilt als wichtige Eigenschaft. „Wir suchen Leute mit einem Leuchten in den Augen", ergänzt Striewski. Viele Neuzugänge kommen über Microsoft-Mitarbeiter ins Unternehmen. Die Rate derjenigen, die von Freunden angeworben werden, beträgt nach Hakkers‘ Schätzung etwa 30 Prozent.

Den meisten Angestellten scheint es bei der US-amerikanischen Firma zu gefallen, denn die Fluktuationsrate liegt derzeit nur bei etwas über vier Prozent. Das Unternehmen bietet sowohl Fach- als auch Management-Karrieren und pflegt flache Hierarchien. „Von jedem Mitarbeiter aus sind es nur vier Management-Ebenen bis zum Vorstand“, so Hakkers.

Eine Fachkarriere sei auch finanziell attraktiv, betont der Personalchef: „Einige unserer Professionals in Forschung und Entwicklung beziehen ein sehr gutes Salär, das sich kaum von den Management-Gehältern unterscheidet." Hakkers‘ Abteilung unterstützt interne Wechsel, auch weltweit, entweder für wenige Monate oder für längere Zeit. „Zurzeit sind in unserem eigenen Team drei Mitarbeiter aus dem Ausland. Wir entsenden sowohl Deutsche in die USA wie auch umgekehrt.“