Microsoft kauft Sicherheit für Windows ein

21.12.2004
Mit der Übernahme der Giant Company Software Inc. will Microsoft sein Betriebssystem besser abschotten.

Die Kunden verlangen von uns Lösungen für Sicherheitsprobleme", sieht Mike Nash, Microsofts Vice President für den Security-Bereich, sein Unternehmen in der Pflicht. Vor allem Spyware sei ein ernst zu nehmendes und wachsendes Problem für die Anwender. Mit Hilfe von Giants Produkten werde Microsoft bald Technik anbieten, um Spyware und anderen bösartigen Code von den Rechnern seiner Kunden fernzuhalten, verspricht Nash.

Microsoft übernimmt das Unternehmen für eine nicht genannte Summe. Bereits innerhalb des kommenden Monats will der weltweit größte Softwareanbieter auf Basis der Giant-Technik die Betaversion eines eigenen Spyware-Schutzes anbieten. Das Tool soll Spionageprogramme erkennen und entfernen können. Außerdem werde die Software PCs gegen weiteren Spyware-Befall abschotten.

Weitergehende Produktpläne hat Microsoft noch nicht. Weder Roadmap noch Preise wollen die Verantwortlichen nennen. Die Tools würden die Sicherheitsmechanismen des Service Packs 2 für Windows XP ergänzen, hieß es lediglich in einer offiziellen Mitteilung. Mit eigenen Sicherheitsprodukten würde Microsoft erstmals direkt gegen etablierte Sicherheitsanbieter wie Symantec, McAfee und Trend Micro antreten.

Dagegen bleibt weiter unklar, ob und wann der Softwarekonzern eine eigene Antivirensoftware auf den Markt bringen wird. Bereits Mitte vergangenen Jahres hatte Microsoft mit Gecad Software und Pelican Software zwei kleinere Anbieter von Antiviren-Tools geschluckt und damit die Spekulationen um seinen Auftritt im lukrativen Sicherheitsgeschäft angeheizt. In der Folge wurde es jedoch zunehmend stiller um die Security-Initiativen.

Für den Softwarekonzern dürfte das Thema angesichts der anhaltenden Sicherheitsprobleme im Windows-Umfeld längst nicht vom Tisch sein. So kursierten im Sommer dieses Jahres Gerüchte, Microsoft plane den Antivirus-Tools-Spezialisten McAfee zu übernehmen. Beide Seiten dementierten. In der Folge kündigte Microsoft-Manager Nash an, künftige Antivirenprodukte würden nicht in Windows integriert, sondern als separate Lösungen verkauft. Offenbar fürchtet der Konzern neue Probleme mit den Kartellbehörden. (ba)