Konkurrenz befürchtet Monopolisierung

Microsoft erneuert Windows Mobile

02.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Microsoft hat auf der Mobile Developer Conference 2004 in San Francisco das Final Release der Windows Mobile 2003 Second Edition vorgestellt.

Wie erwartet lassen sich mit dem auf Pocket PCs und Smartphones zugeschnittenen Betriebssystem Bildschirmauflösungen bis zu 640 mal 480 Bildpunkten (VGA) nutzen. Außerdem ist es möglich, zwischen hoch- und querformatiger Ansicht zu wechseln.

Gleichzeitig hat der Hersteller das "Windows Mobile Developer Resource Kit" erneuert, das nun die neuen Funktionen des Betriebssystems unterstützt und White Papers zur Entwicklung mobiler Anwendungen sowie eine Emulation bietet. Integriert wurde auch das Service Pack 3 für Visual C++ und Windows Mobile 2003 SDKs (Service Development Kits).

Die Computer & Communications Industry Association (CCIA) hat unterdessen Befürchtungen geäußert, dass mit zunehmender Verschmelzung von PCs und mobilen Geräten Microsoft auch im Mobilfunkbereich eine Monopolstellung erreichen werde. Der Organisation gehört unter anderem der Handy-Marktführer Nokia an.

Seitens der Microsoft-Konkurrenz werden auch Anschuldigungen laut, dass der E-Mail-Server Exchange 2003 mobile Betriebssysteme von Drittherstellern nur mangelhaft unterstütze. Diese Strategie diene zur Erhaltung des Microsoft-Monopols und dessen Ausweitung auf andere Märkte, zitiert das "Wall Street Journal" den CCIA-Geschäftsführer Ed Black. Microsoft bestreitet die Vorwürfe. Es sei angestrebt, die Smartphones aller Hersteller mit Exchange Server zu unterstützen.

Ob sich Microsoft im Mobilfunkmarkt durchsetzen wird, hängt jedoch nicht zuletzt davon ab, welches Betriebssystem Handy-Produzenten in ihre Geräte integrieren. Motorola, nach Nokia die Nummer zwei im Handy-Markt, hat bereits ein Windows-Modell im Angebot und plant, weitere Smartphones auf Basis des Microsoft-Systems anzubieten. AT&T Wireless, Orange und Verizone bieten ebenfalls Windows-Mobiltelefone an. Laut Unternehmenssprecher Ritch Blasi hat sich AT&T für das Betriebssystem entschieden, weil es eine vom PC gewohnte Benutzerführung zur Verfügung stelle. (lex)