Datacenter Operating System für alle

Mesosphere und Co. revolutionieren mit DC/OS Open Source das Rechenzentrum

20.04.2016
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Der IT-Spezialist Mesosphere stellt in Zusammenarbeit mit 50 weiteren Hightech-Unternehmen das Datacenter Betriebssystem DC/OS als Open-Source-System zur Verfügung. Es wurde speziell für den einfachen Betrieb von Containern und verteilten Anwendungen in Rechenzentren konzipiert.

"Die Welt benötigt eine bessere Betriebsarchitektur für alle modernen Anwendungen, nicht nur für Container", so Florian Leibert, CEO & Mitbegründer von Mesosphere. DC/OS ist eine Weiterentwicklung der Apache Mesos Technologie, die ursprünglich 2009 an der University of California Berkeley von den zwei Deutschen Tobi Knaup und Florian Leibert entwickelt wurde. Der Focus dieses Betriebssystems liegt auf der Vereinfachung der Verwaltung von Rechenzentren und das Bereitstellen von Ressourcen für Anwendungen im Enterprise-Umfeld.

Das offizielle DC/OS-Logo.
Das offizielle DC/OS-Logo.
Foto: DCOS.io

Im Kern funktioniert diese Technologie wie virtuelle Maschinen nur auf ein gesamtes Rechenzentrum angewandt. So lassen sich Server im Rechenzentrum oder in einer Cloud zu einer gemeinsamen Ressource bündeln, so dass sich diese wie ein eigenständiges System beziehungsweise logischer Server nutzen und verwalten lässt.

Auf diesem aggregierten System können dann unterschiedliche Workloads wie Docker Container, Hadoop, Spark oder Kafka gleichzeitig ausgeführt werden. Es erleichtert somit den Umgang mit Containern, Microservices, Big Data-Systemen und anderen komplexen Anwendungen. DC/OS ermöglicht somit vielen Unternehmen die gleichen automatisierten Infrastrukturen zu nutzen, die bisher ausschließlich von größten Technologieunternehmen eingesetzt wurden.

Das Dashboard zeigt den Stazus des Gesamtsystems sowie der einzelnen Komponenten beziehungsweise Container an.
Das Dashboard zeigt den Stazus des Gesamtsystems sowie der einzelnen Komponenten beziehungsweise Container an.
Foto: DCOS.io

Neben den Status-, Verwaltungs- und Konfigurationsfunktionen bietet DS/OS mit "Universe" einen offenen Katalog von Applikationen, der ähnlich wie App-Stores auf Desktops oder mobilen Geräten aufgebaut ist. Dies erleichtert Entwicklern und Nutzern verteilte Systeme wie Spark, Cassandra, Chronos, Jenkins, Kafka oder Marathon zu installieren und zu betreiben. So kann der Benutzer mit einem Klick in der GUI Dienste auf DC/OS installieren. Darüber hinaus ermöglicht dieser Dienst jedem Software-Entwickler, Services für DC/OS zu entwickeln und diese im Universe zu veröffentlichen.

Durch die Überführung von DC/OS in ein Open-Source-Projekt können jetzt auch kleine Unternehmen von der Technologie profitieren, das sie im Grunde gleiche IT-Infrastrukturen aufbauen können, wie etwa Apple, Twitter und Co. Mittlerweile unterstützen etwa 50 Partner wie Accenture, Cisco, Hewlett-Packard Enterprise und Microsoft das DC/OS-Projekt. Sie fördern es durch Technologie- und Open-Source-Softwareerweiterungen.

Im Universe-Ordner von DC/OS stehen verschiedene Pakete zur Installation bereit.
Im Universe-Ordner von DC/OS stehen verschiedene Pakete zur Installation bereit.
Foto: DCOS.io

Das DC/OS befindet sich derzeit noch in der Betaphase und ist aktuell in der Version 1.7 nutzbar. Die allgemeine Verfügbarkeit des DC/OS plant Mesosphere im dritten Quartal 2016.