Infrastruktur-Outsourcing

Lufthansa Systems steigt aus

20.11.2009
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Umsatz stark rückläufig

Lufthansa Systems ist es nicht gelungen, sich unter den zehn größten deutschen Anbietern von Outsourcing-Leistungen zu platzieren. (Quelle: PAC)
Lufthansa Systems ist es nicht gelungen, sich unter den zehn größten deutschen Anbietern von Outsourcing-Leistungen zu platzieren. (Quelle: PAC)
Foto: Quelle PAC

Zuletzt sind die Umsätze jedoch gefallen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres nahm Lufthansa Systems 451 Millionen Euro ein. Das sind sieben Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Besonders das Geschäft mit externen Kunden ist rückläufig. Hier reduzierten sich die Einnahmen um 9,7 Prozent auf 187 Millionen Euro, weil die Anwender in Neuverhandlungen die Preise drücken und die Mengen reduzieren. Neuverträge konnten lediglich einen noch stärkeren Rückgang verhindern.

Der Preisverfall für Rechenzentrumsleistungen setzt allen Providern zu. Doch große Dienstleister wie IBM, HP und T-Systems haben bessere Möglichkeiten, die Einbrüche aufzufangen. Lufthansa Systems bestreitet, dass der Ausstieg aus dem Drittmarktgeschäft mit Infrastrukturleistungen dem hohen Preisdruck und den damit schwindenden Margen in diesem Segment geschuldet ist. Unter Marktbeobachtern steht ein Zusammenhang außer Zweifel. "Um wirklich mit dem großen Anbietern konkurrieren zu können, müssen sich die IT GmbHs entscheiden: Entweder sie investieren, oder sie ziehen sich zurück ", schildert Christophe Chalons, Chief Analyst der PAC Group, die Marktlage. "Der Lufthansa-Konzern war offenbar nicht bereit, Geldmittel bereit zu stellen. Die Synergien zwischen IT-Service und Luftfahrtgeschäft sind nicht groß genug." In dem Infrastruktur-Outsourcing-Segment setzte Lufthansa Systems laut PAC-Schätzung im Jahr 2008 rund 120 Millionen Euro um.