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Schlappe für Microsoft/Cisco

Lucent setzt auf Novells Directory-Dienste

19.10.1998
Von Michael Hufelschulte
Schlappe für Microsoft/Cisco

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Lucent Technologies, die aus den ehemaligen Bell Labs hervorgegangene Technologieschmiede, wird laut Berichten des "Wall Street Journal" Novells Netzwerk-Verzeichnisdienste, die "Novell Directory Services" (NDS), in Lizenz nehmen. Lucent möchte NDS demnach in Hardware einsetzen, die Sprach- und Datenpakete durch Corporate Networks steuert – in Routern und Switches also. Anders als Netzwerkriese Cisco hat sich Lucent mit NDS für eine Technik entschieden, die bereits existiert und erwiesenermaßen funktioniert. Cisco nämlich hat sich schon das "Active Directory" auf die Fahnen geschrieben, Microsofts zu NDS konkurrierenden Ansatz eines netzweiten Verzeichnisses aller Benutzer und Geräte. Dieses allerdings kommt erst mit Windows NT 5, und dessen Freigabe steht terminlich noch in den Sternen über Redmond. Die Gates-Company trompetet allerdings schon jetzt, daß Active Directory mit diversen offenen Standards des Internet besser klarkomme als der teilweise proprietäre Ansatz von Novell. Deren CEO Eric Schmidt merkt dazu lediglich trocken an: "Wir konkurrieren mit etwas, das noch gar nicht existiert." Wenn Microsofts Directory auf den Markt komme, hätten Kunden es leichter, sich ein wirkliches Bild von der Leistung beider Produkte zu machen.