Portal Builder, Übersetzungsmodul, Domino.Doc

Lotus erweitert Angebot an Zusatzprogrammen für Notes

12.05.2000
MÜNCHEN (CW) - Rund ein Jahr nach der Freigabe von "Notes" und "Domino 5" macht sich die IBM-Tochter Lotus daran, darauf aufbauende Anwendungen zu erneuern und bestehende Defizite durch Addons zu beseitigen.

Notes 5 veränderte die Bedienerführung im Vergleich zu den Vorgängerversionen grundlegend und orientierte sich dabei am Web-Browser. Allerdings fungiert die neu eingeführte "Willkommen"-Startseite bei vielen Anwendern nicht als die Notes-Schaltzentrale, als die sie gedacht war. Zudem ist diese Einstiegsseite auf die individuelle Konfiguration durch Endbenutzer abgestellt und weniger für interne Unternehmensportale gedacht. Abhilfe soll der nun angekündigte "Portal Builder" schaffen. Es handelt sich dabei um eine Datenbankschablone, die eine Arbeitsteilung zwischen Administratoren, Designern und Anwendern bei der Erstellung einer solchen zentralen Informationsseite erlauben soll. Zu diesem Zweck greift der Portal Builder auf User-Gruppen im Domino-Verzeichnis und auf Rollendefinitionen zurück. Auf dieser Basis lässt sich dann festlegen, welche Anwender welche Informationen zu sehen bekommen. Im Rahmen einer übergreifenden Gestaltung können dann einzelne Abteilungen die sie betreffenden Abschnitte anpassen, Endbenutzer dürfen den ihnen persönlich zugeteilten Rahmen gestalten.

Portal Builder konkurriert mit MS Digital DashboardMit dem Konzept eines Notes-basierten Portals richtet sich Lotus vor allem gegen Microsofts "Digital Dashboard", das auf Office aufsetzt und ebenfalls einen proprietären Ansatz verfolgt. In der Praxis dürfte sein wichtigster Inhalt die typischen Domino-Dienste wie Mail, Kalender oder Task-Liste betreffen. Der Portal Builder setzt die Windows-Versionen von Notes und Domino sowie den "Internet Explorer" voraus. Die Software kann kostenlos von http://www.lotus.com/register.nsf/1home?OpenForm&service=download_portal heruntergeladen werden.

Ein weiteres Addon für Domino soll Lotus-Anwendern die im Internet zunehmend angebotenen Übersetzungsdienste zugänglich machen. Es handelt sich dabei um die "Lotus Translation Components" (LTC). Sie bieten Schnittstellen zum Andocken von Übersetzungsmaschinen, sowohl solche von IBM als auch von Fremdanbietern. Sie sollen mit Hilfe des "Lotus Translation Toolkit" entsprechende Konnektoren für ihre Software entwickeln können. Außerdem soll es möglich sein, derartige Dienste aus dem Internet einzubinden. In andere Sprachen sollen sich dabei nicht nur Notes-Dokumente, sondern auch Anwendungen übertragen lassen. IBM will die LTC in eine zukünftige Version des Applikations-Servers "Websphere" integrieren.

Ein Update für das Domino-basierte Dokumenten-Management-System "Domino.Doc" steht für Mitte dieses Jahres an. Auch dieses soll damit an die neuen Funktionen des Lotus-Servers angepasst werden. So wird die Integration mit der Instant-Messaging-Komponente "Sametime" Anwender in die Lage versetzen, Dokumente gemeinsam zu bearbeiten. Zu den wesentlichen Verbesserungen zählt Lotus zudem das neue Web- sowie Windows-Explorer-Interface, über das Benutzer in den Dokumentdatenbanken navigieren, suchen sowie den Bearbeitungsstatus ändern können. Desktop-Applikationen, die den ODMA-Standard nicht unterstützen, soll der neue "Desktop Enabler" eine verbesserte Anbindung an den Domino-Server bringen.