Der Führungstipp

Lohnt sich ein Training zum SAP-Spezialisten?

18.01.2012
Ein ERP-Anwendungsberater möchte wechseln und will wissen, ob er sich vorbereitend zum SAP-Spezialisten qualifizieren soll.

Der Fragesteller ist Wirtschaftsinformatiker und hat 2004 seinen Abschluss an einer Fachhochschule erworben. Er arbeitet seither in einem kleinen Systemhaus mit rund 25 Mitarbeitern und verdient etwa 55.000 Euro brutto (inklusive Zulagen). Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Betreuung von Neu- und Bestandskunden im ERP-Bereich, Koordination von (Neu-)Kundenprojekten, Softwareeinführung, Anpassung der Software sowie Schulung beim Kunden. Der Leser wünscht sich nun eine Stelle in der SAP-Beratung oder -Entwicklung, stellt aber fest, dass in den Stellenanzeigen in der Regel nach erfahrenen Mitarbeitern gesucht wird. Er habe "lediglich während des Studiums einen 40-stündigen SAP-Anwendungskurs besucht". Deshalb seine Frage: "Sollte ich mich dennoch auf diese Stellen bewerben, da ich ja langjährige Erfahrung im Umgang mit ERP-Systemen (nicht SAP) habe? Wie schätzen Sie meine Chancen ein?"

Ulf Andresen von HSC rät besonders Quereinsteigern, ihre 'Learning by Doing'-Qualitäten zu betonen.
Ulf Andresen von HSC rät besonders Quereinsteigern, ihre 'Learning by Doing'-Qualitäten zu betonen.

Personalberater Ulf Andresen von HSC Personalmanagement sieht zwei Möglichkeiten:

  • "Sie qualifizieren sich mit Hilfe von SAP-Kursen. Dadurch ergänzen Sie Ihre bisherigen ERP-Erfahrungen um die Komponente SAP und erhöhen Ihre Chancen für einen Arbeitgeberwechsel.

  • Sie bewerben sich auf entsprechende SAP-Positionen und sind bereit, Gehaltseinbußen in der Phase der Einarbeitung und des Umlernens in Kauf zu nehmen. Dies signalisiert einem potenziellen Arbeitgeber Ihre Lernbereitschaft.

Wichtig ist, dass Sie sich klarmachen, welche Qualifikationen und Erfahrungen Sie als Voraussetzung für einen Wechsel in die SAP-Welt mitbringen. Denn daraus leitet sich der notwendige Aufwand für Sie und einen neuen Arbeitgeber ab.

Viele Arbeitgeber wollen am liebsten Spezialisten einstellen. Da dieser Markt zurzeit aber sehr überschaubar ist, sind Unternehmen immer mehr bereit, Quereinsteiger im Learning by Doing zu qualifizieren. Diese Chance sollten Sie nutzen." (hk)