Der Führungstipp

Lieber weiterbilden als den Traumkandidaten suchen

24.08.2012
Wir haben wie viele andere Unternehmen auch Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden. Unseren hohen Anspruch an die Bewerber wollen wir aber nicht herunterschrauben. Soll die Suche nach dem Ideal einer realistischeren Strategie weichen?
Josef Mago, Reply: "Es ist ein Märchen, dass es den Traumkandidaten gibt."
Josef Mago, Reply: "Es ist ein Märchen, dass es den Traumkandidaten gibt."
Foto: Reply Deutschland AG

Josef Mago, Vorstandsvorsitzender der Reply Deutschland AG mit Hauptsitz in Gütersloh, hat einen Weg gefunden, um dieses Problem zu lösen. "Natürlich wünschen sich Personalleiter und Geschäftsführer, dass sich genau der Profi zum Bewerbungsgespräch meldet - mit exakt den gewünschten Eigenschaften, die ein bestimmtes Projekt oder eine spezielle Branche fordert. Solche Traumkandidaten sind jedoch selten. Wahrscheinlich ist es sogar ein Märchen, dass es solche Kandidaten wirklich gibt. Die Erfahrung zeigt, dass auch der Bestqualifizierte Zeit braucht, um sich in die Eigenheiten eines Unternehmens oder in das spezifische Umfeld einer Branche oder eines Fachgebiets einzufinden. Darüber hinaus ist der Innovationszyklus in der IT-Branche sehr kurz. Bei uns ist deshalb jeder, der ein Mint-(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)-Fach absolviert hat und Neugierde, Engagement sowie Lernbereitschaft mitbringt, willkommen.

Lernen in der eigenen Community

Zusätzlich zur Suche nach erfahrenen Profilen kommt deshalb der Weiterqualifizierung eine wichtige Rolle zu. Im jährlichen Personalgespräch sollte für jeden neuen Mitarbeiter ein Weiterbildungsplan ausgearbeitet und verfolgt werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Ausbildung von Projekt-Managern selbst in die Hand zu nehmen. Schließlich können externe Dienstleister nur eine generalistische Ausbildung liefern. Projektleiter oder Fachinformatiker brauchen für den Praxiseinsatz mehr Know-how, mehr Werkzeuge und mehr Best Practices - sowohl aus der IT-Branche als auch aus dem eigenen Haus. Gerade letzteres zeichnet die interne Weiterqualifizierung aus: Gelernt (und gelehrt) wird in der eigenen Community. Zugleich ist eine gegenseitige Weiterbildung organisierbar - mit Mentoren und in wechselnden Teams."

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