Innovationsmotor IT läuft rund bei Kaut-Bullinger

Kosteneinsparung als Nebeneffekt

11.09.2003
Von von Uwe

umzustellen. Ein entsprechendes Pilotprojekt läuft bereits. „Innerhalb unserer Abteilung arbeiten wir schon länger damit und sind sehr zufrieden", urteilt der IT-Verantwortliche. Um Lizenzkosten zu sparen, würde er gern alle Arbeitsplätze mit der quelloffenen Desktop- Software ausstatten, muss jedoch erkennen: „Da haben wir größere Probleme mit der Akzeptanz durch die Anwender, als wir dachten." Dabei sei die Bedienung inzwischen vom Komfort her den Microsoft-Produkten vergleichbar. Und wenn es darum gehe, ein Word-2000-Dokument zu öffnen, sei Open Office Word 97 überlegen. Schwierig werde es allerdings für Power-User von Tabellenkalkulationen, wenn sie Excel-Makros übernehmen wollen. Die Grundsatzentscheidung für Open Office kann deshalb durchaus noch kippen, auch wenn die mögliche Ersparnis von mehr als 100 000 Euro bei einer Komplettablösung von Microsoft Office ein wichtiges Argument für die Open-Source-Variante

darstellt.

Beim Warenwirtschaftssystem verhält sich der Bürobedarfslieferant bislang konservativer. „Wir setzen für alle betriebswirtschaftlichen Anwendungen an 230 Arbeitsplätzen die integrierte Software IFSiV ein", erklärt Reinisch. Eine Ausnahme bildet die Personalabrechnung, die von dem externen Dienstleister ADP erstellt wird. Mittelfristig wird die bestehende ERP-Lösung jedoch ausgetauscht werden müssen, da der Hersteller IFS die Software, die von der aufgekauften Firma GSB stammt, künftig nicht mehr pflegen wird. Bislang steht allerdings noch kein Termin fest, und Reinisch hat auch noch keine Präferenzen hinsichtlich der Nachfolgelösung. „Wir sind offen für jede Lösung, die kann von IFS kommen, aber auch von SAP oder Microsoft Business Solutions."

Eine heikle Aufgabe

Fest steht nur, dass das künftige System an die seit eineinhalb Jahren genutzte Oracle-Datenbank (Version 8.1.7) angebunden wird. Auf die lange Bank schieben will der IT-Macher das ERP-Thema aber nicht. Zwar könne man das bestehende System mindestens bis Ende 2005 betreiben. „Aber das Ganze hat ja auch eine betriebswirtschaftliche Seite: Jede Anpassung, die wir heute auf das alte System vornehmen, müssen wir später womöglich nochmal bezahlen, wenn wir auf eine neue Lösung migrieren." Insofern wünscht er sich einen möglichst baldigen Umstieg, auch wenn er weiß: „Das ist die heikelste Aufgabe, vor der wir stehen."

Ein wichtiger Aspekt wird dabei die Anbindung an das halbautomatische Kommissioniersystem der Firma P@P sein. Denn die Durchgängigkeit der Daten vom Auftragseingang bis zur Auslieferung ist für das Handelsunternehmen wichtig für kurze Lieferzeiten und damit ein entscheidender Erfolgsfaktor. Heute erhält der Kunde jeden der 12 000 am Lager vorrätigen Artikel innerhalb von 24 Stunden nach der Bestellung. Um dies zu gewährleisten, arbeitet Kabuco im Bereich der Kleinteile wie Kugelschreiber etc. mit einer halbautomatischen Kommissionierung, wie sie etwa im Arzneimittelhandel eingesetzt wird, wo ja ebenfalls kurze Lieferzeiten gefragt sind. Dabei kommen selbst fahrende „Datamobile" zum Einsatz, die sich an Schienen durch das Lager bewegen. Per Infrarotsteuerung halten sie dort an, wo die jeweils benötigten Artikel lagern, und zeigen den Mitarbeitern auf einem Bildschirm an, welcher Artikel in welcher Stückzahl in welchen Karton zu packen ist. Der Mitarbeiter