Joint Venture: Ein bisschen Outsourcing

02.06.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Das ostwestfälische Unternehmen kann auf mittlerweile mehr als drei Jahre gute Erfahrung mit einem Joint Venture zurückblicken. Seit dem 1. Januar 2002 liefert der gemeinsam mit dem IT-Beratungshaus Syskoplan ins Leben gerufene Dienstleister IS4 sämtliche IT-Services für den größten Unternehmensverbund der Melitta-Gruppe. Das wichtigste Argument für das Joint Venture war jedoch, sich auch nach der Auslagerung das Prozess- und Applikationswissen der IT-Mitarbeiter zu sichern. Mitsamt der kompletten IT wechselten nämlich rund 40 Mitarbeiter zu IS4. Syskoplan stellte die gleiche Zahl an Experten ab.

Joint Ventures (Auswahl)



Aktuelle Partnerschaften:
abgebrochene Partnerschaften:

• Gedas Operational Services: Die beiden Gründungspartner Fraport und Gedas sind jeweils zu 50 Prozent beteiligt. Das Joint Venture soll auch im Drittmarkt aktiv werden.

• Wivertis: SBS führt das Unternehmen mit anteiligen 50,1 Prozent, den Rest hält die Stadt Wiesbaden. SBS möchte Wivertis als Kompetenz-Center für kommunale Anwender positionieren.

• IS4: Das Joint Venture von Melitta und Syskoplan ging Anfang 2002 an den Start. 51 Prozent der Anteile hält der IT-Dienstleister. IS4 bietet Betriebs- und Implementierungsdienste an.

• Sinius: Im Jahr 2002 lagerte die Deutsche Bank die Betreuung der dezentralen IT-Systeme in die Sinius GmbH aus. Mittlerweile hält der Münchner IT-Dienstleister SBS 80 Prozent.

• GKI: Die Public Private Partnership (PPP) zwischen IBM und der Stadt Ludwigshafen wurde 1997 gegründet. Big Blue hielt 49 Prozent an dem Unternehmen. Im Jahr 2001 endete das Vorhaben.

• Lecos: Auch IBMs nächster PPP-Versuch scheiterte. Die Stadt Leipzig betreibt die Lecos GmbH wieder selbst, an der IBM mit 51 Prozent beteiligt war. Beide Partner hatten den Umfang der Aufgabe unterschätzt.

"Best-of-Both" nennt Hans-Willi Hüsch, Vice President Banking Deutschland, Österreich, Schweiz bei dem IT-Dienstleister Tieto Enator einen Vorteil des Joint-Venture-Konzeptes. "Das Gemeinschaftsunternehmen teilt sich die Risiken und die Erfolge", so der Manager. Der skandinavische IT-Dienstleister Tieto Enator bietet seinen Klienten bereits seit mehr als zehn Jahren Joint Ventures alternativ zu Outsourcing-Verträgen an.

Etablierte Strukturen bleiben