Nationales Referenzprojekt

IUNO will Industrie 4.0 mit IT-Sicherheitslösungen voranbringen

03.12.2015
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Vertreter aus Industrie und Forschung haben sich unter dem Projekt IUNO zusammen getan, um neue Sicherheitskonzepte für die vernetzte Industrie zu entwickeln. Der Schutz ihrer Produktionssysteme vor Cyber-Attacken bereitet den Verantwortlichen derzeit das meiste Kopfzerbrechen.

Industrie 4.0 benötigt neuartige IT-Sicherheitslösungen, um vernetzte Produktionssysteme vor Cyber-Attacken und Spionage zu schützen. Darin sind sich Experten weitgehend einig. Im nun gestarteten Nationalen Referenzprojekt IUNO wollen 21 Partner aus Industrie und Forschung diese Lösungen bis 2018 erarbeiten und die Ergebnisse als Werkzeugkasten der mittelständischen produzierenden Industrie zur Verfügung stellen. IUNO wird vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) im Rahmen der neuen Hightech-Strategie mit 20 Millionen Euro unterstützt. Das Gesamtvolumen des Projekts liegt bei 33 Millionen Euro.

Auf der Fachmesse SPS IPC Drives, auf der es vornehmlich um elektrische Automatisierung ging, haben die Verantwortlichen IUNO Ende November erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Werkzeugkasten für Security Die Experten waren sich darin einig, dass kein produzierendes Unternehmen in Zukunft mehr darum herumkommen wird, seine Produk­tionssysteme zu vernetzen, will es wettbewerbsfähig bleiben. Dabei geht es auch um die Frage, wie die eigenen Daten und Systeme investitionssicher geschützt werden können.

Das Allensbacher Institut für Demoskopie hat jüngst im Rahmen einer von der Deutschen Telekom in Auftrag gegebenen Umfrage (PDF-Link) festgestellt, dass die deutsche Industrie den Schutz vor Cyber-Angriffen als größte Herausforderung bei der Umsetzung von "Industrie 4.0" sieht. Im Rahmen von IUNO sollen praxistaugliche Konzepte und Lösungen für IT-Sicherheit in der Industrie 4.0 entstehen. Das Projekt kombiniert dafür eine Vielzahl von Szenarien entlang unterschiedlicher Wertschöpfungsketten – aus der Möbelindustrie, der Automobilwirtschaft, den Werkzeugmaschinenherstellern – und führt die gewonnenen Ergebnisse in einem Toolset zusammen, das auch für andere Einsatzfelder und Firmen anwendbar sein soll.