Mittelstandsforum der COMPUTERWOCHE

IT sichert Geschäftschancen

12.06.2003
Von uk 

Hatte morgens noch Ulrich Schäfer erklärt, dass die wesentlichen Effizienzgewinne durch IT nicht mit Investitionen in die Infrastruktur sondern nur mit Anwendungen zur Unterstützung der Geschäftsabläufe zu erreichen seien, hielt nachmittags Stefan Gröger, Geschäftsführer der Münchner LeanGmbH dagegen:Nur auf einer einheitlichen, auf anerkannten Standards beruhenden Systemplattform ließen sich längerfristig zukunftssichere Anwendungen be-treiben. Deshalb sollten Anwender sich bewusst machen, dass jede Applikationsauswahl letztlich auch eineEntscheidung in Sachen Infrastruktur darstelle. Wer auf betriebssystemunabhängige Software setze, erhalte sich damit die Wahlfreiheit bei künftigen IT-Investitionsentscheidungen.

 „Wege zur besseren Informationsbereitstellung und -auswertung“ beschrieb Martin Dobes, Business Productivity Advisor von Microsoft Deutschland. Martin Harbauer, Leiter Management Informations Syteme bei der Huber + Suhner GmbH führte anschließend vor, was sich damit in der Praxis machen lässt: von der kurzfristigen Erfolgsrechnung nach dem Gesamtkosten-/Umsatzkostenverfahren über Produkt- und Projektcontrolling auf Auftragsbasis bis hin zur Kundennutzwertanalyse werden bei Huber + Suhner die unterschiedlichsten Auswertungen zur Entscheidungsunterstützung eingesetzt.

Engagierte Anwender

Mit der vielleicht wichtigsten Frage des Tages beschäftigte sich anschließend Rainer Geissel, Geschäftsführer der Rainer Geissel Management-Consulting GmbH: „Wie kommen Mittelständler zur günstigsten IT?“ Dabei ging es vor allem um die Entscheidung zwischen Kauf und Leasing. Geissel rechnete an einem Beispiel vor, dass Leasing durchaus günstiger sein kann, betonte aber, dass der Kostenvorteil nicht groß sei. Wichtiger sei dieÜberlegung: „Wie gehe ich mit meinem Eigenkapital um?“ Dieses in IT zu investieren,sei aufgrund der geringenWerthaltigkeit der schnell veraltenden Technik wenig sinnvoll - vor allem angesichts der verschärften Kreditvergabekriterien bei Basel II.

Ums Geld ging es denn auch immer wieder bei der abschließenden Podiumsdiskussion, bei der sich die Referenten den Fragen der Zuhörer stellten. Nicht nur die Anschaffungskosten der Produkte seien für Mittelständler zu hoch, sondern vor allem der BeratungsundAdministrationsaufwand, kritisierten dieAnwender. Da sich die meisten Unternehmen nur wenig eigenes IT-Know-how leisten könnten, müssten sie auf externes Wissen zurückgreifen, und das sei mit 1000 Euro pro Manntag einfach zu teuer.Die Hauptforderung an die Anbieter lautete: „Gebt uns überschaubare, mit vertretbarem Aufwand zu installierende und zu pflegende Lösungen!“ (uk)